Philatelie - Besondere Sammelobjekte 

Besondere Sammelobjekte

Neben der Herkunft oder dem Motiv einer Marke gibt es noch andere Dinge, die eine Briefmarke zu einem beliebten Sammelobjekt werden lassen.

  • Sondermarken
    Neben Dauermarken, die für die gewöhnliche Post bestimmt sind, gibt es noch Sondermarken, die zu besonderen Anlässen erscheinen. Sondermarken weisen eine entsprechende Darstellung auf und werden in einem aufwendigen Druckverfahren hergestellt. Neben Briefmarken kann man auch Ganzsachen sammeln, bei denen die Marke bereits eingedruckt ist.

  • Stempel
    Auch bestimmte Stempel können einen Wert haben bzw. den Wert einer Marke erhöhen. Der Abdruck eines Sonder- oder Ersttagsstempels ist dabei besonders begehrt. Ersttagsstempel werden zu jeder neu ausgegebenen Briefmarke eingesetzt. Sie sind oft freier gestaltet als Sonderstempel, die genauen Vorschriften unterliegen. Sonderstempel gibt es beispielsweise anlässlich von Veranstaltungen oder Jubiläen von Vereinen.

  • Ganzsachen
    Briefe oder Postkarten mit Marken und Stempel bzw. einem aufgedruckten Wertstempel bezeichnet man als Ganzsachen. Sie sind aussagekräftiger als Briefmarken allein, denn außer den postalischen Vermerken und Stempeln sind auf Postkarten auch die rückseitigen Texte interessant. Diese führen zwar nicht zwangsläufig zu einer Wertsteigerung der Ganzsache, aber man erhält wertvolle Zusatzinformationen, beispielsweise wenn es sich um Feldpost aus dem ersten Weltkrieg handelt. Auch bei einem Brief mit Adressat und Absender kann der Stempel und die Briefmarke bei einer Ganzsache im Kontext der Versendung betrachtet werden.

  • Briefmarkensätze
    Briefmarken werden meist in Sätzen herausgegeben, bei denen die einzelnen Marken das gleiche Format und Bild haben, aber in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Portowerten. Es gibt auch Briefmarkensätze, in denen die Marken verschiedene Bilder und Formate haben. Dann ist ihnen aber ein Thema gemeinsam, beispielsweise Olympia. Hier können alle Marken denselben Portowert haben.

  • Ersttagsbriefe
    Werden Briefmarken erstmalig verkauft und zum Frankieren zugelassen, wird dies mit einem Ersttagsbrief dokumentiert. Dabei muss der Stempel das Datum der Erstausgabe der Briefmarke tragen. Auch auf Ersttagsblättern können die betreffenden Marken geklebt sein und mit dem Ersttagssonderstempel entwertet werden. Auf der Rückseite dieser Blätter findet man meist noch Informationen über die Marke.

  • Automatenmarken
    In Automaten werden nicht mehrere verschiedene Marken gelagert, vielmehr wird eine Marke ausgegeben, deren Portowert erst beim Kauf eingedruckt wird. Alle Automatenmarken eines Landes haben einen einheitlichen Grundvordruck und unterscheiden sich nur durch die Wertstufe. Auch auf das Sammeln von Automatenmarken kann man sich spezialisieren.

Wo kann man Briefmarken beziehen?

Als erste Beschaffungsquelle dienen meist Verwandte, Freunde und Kollegen. Wer auf seinem Gebiet schon über etwas Erfahrung und einige Kenntnisse verfügt, kann Briefmarken auch tauschen. Tauschbörsen finden in jeder größeren Stadt statt. Auch über das Internet finden sich viele Tauschwillige. Anlaufstelle für Ersttagsbriefe oder -blätter sind die Filialen der Deutschen Post. Außerdem gibt es Briefmarkenfachgeschäfte, in denen man Einzelmarken, Sätze sowie Länder- und Motivzusammenstellungen sowohl einzeln als auch als Kiloware kaufen kann.

Noch relativ neu in diesem Bereich sind die alternativen Postdienste. Neben normalen Briefmarken gibt die Privatpost auch Sondermarken und Ersttagsbriefe heraus. So wird beispielsweise die Jubiläumsmarke der PIN AG bereits für 14,80 Euro gehandelt. Wer also einmal Post über einen privaten Briefdienstleister bekommt, sollte die Marken ruhig erstmal aufheben.