Paketdienste: Firmensendung und hohe Stockwerke 

Viele Unternehmen sind in Bürogebäuden ansässig – und das nicht immer im ersten Stock. Für die Paketdienste kann dies Mehrarbeit bedeuten. Denn die Abgaberegeln unterscheiden sich teilweise von denen im Privatgeschäft. Außerdem können höhere Stockwerke zum Problem werden. Wer eine Sendung erwartet, hofft dass diese auch bis vor die Tür geliefert wird. Doch muss der Paketbote die Pakete auch in die fünfte Etage und höher bringen? Oder kann er hier die Sendung wieder mitnehmen? Darf eine Firmensendung auch bei einer anderen Firma abgegeben werden, wenn bei der Empfängerfirma niemand zu erreichen ist? Posttip fragte bei den Paketdiensten DHL, Hermes, GLS, DPD und UPS nach.

Paketboten müssen, wenn nichts anderes vereinbart ist, die Sendungen zur Wohnungs- oder Firmentür bringen. Dies gilt auch bei Zustellungen in die fünfte Etage oder höher. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn der Aufzug ausfällt. Diese Regelungen gelten für Firmenzustellungen als auch für Sendungen an Privatpersonen. Ist der Empfänger nicht da, können die Pakete von einem Nachbarn entgegen genommen werden. Dies gilt jedoch nicht immer bei Sendungen für Firmen.

Hermes

Der Paketdienst Hermes hat auch bei einem defekten Aufzug keine Zustell­einschränkung. Der Bote muss die Sendungen, wenn denn jemand da ist, bis zur Wohnungs- oder Firmentür bringen. Geht die Zustellung an eine Firma und bei dieser ist keiner anwesend, kann der Bote die Sendungen auch bei einem anderen Unternehmen abgeben. Der eigentliche Empfänger erhält dann den Benachrichtigungsschein im Briefkasten.

DHL

Beim Paketdienst DHL sieht es ähnlich aus. Der Paketbote muss die Zustellung auch in ein höheres Stockwerk bringen. Um in das Haus zu gelangen, muss er beim Empfänger oder bei einem Nachbarn klingeln. Der Zusteller unternimmt einen ersten Zustellversuch bei der Empfänger-Firmenanschrift. Ist dort kein Ansprechpartner erreichbar, darf der Bote auch eine Firmensendung bei der Nachbarschaft abgeben. Der Empfänger erhält auch bei DHL eine Benachrichtigungskarte mit der Information, wohin das Paket ausgeliefert wurde.

GLS

Bei GLS gibt es keine konkreten Angaben, ob der Mitarbeiter die Zustellung in ein höheres Stockwerk unternehmen muss. Da es keine gesetzliche Regelung gibt, entscheidet jeder Paketdienst selbst, ob es der Zusteller tun muss oder nicht. Empfänger von GLS-Sendungen sollten sich vorher bei dem Unternehmen erkundigen bis wohin das Paket geliefert wird. GLS stellt Pakete an Firmen bei Bedarf an den Wareneingang zu. Das ganze heißt DeliveryAtWorksService. Der Empfänger kann GLS mitteilen, ob die Sendung an eine bestimmte Person im Unternehmen zugestellt werden soll. Dieser Service gilt nicht für "Postfächer oder vergleichbare Sonderadressen."

Ist in der Firma keine Annahme der Sendung möglich, dürfen die Sendungen bei einem Nachbarn des Empfängers abgegeben werden. Dabei muss jedoch sichergestellt werden, dass diese Person zur Annahme des Paketes berechtigt ist. Ist dies auch nicht möglich, unternimmt GLS einen zweiten Zustellversuch zu einem späteren Zeitpunkt. Dies ist in der Regel der nächste Werktag.  

DPD

Der Paketdienst DPD stellt die Sendungen immer zu. Dabei spielt die Etage keine Rolle. Nach Angaben von DPD geht dies aus den Allgemeinen Geschäfts­bedingungen von DPD hervor. In diesen heißt es, dass ein Paket grundsätzlich in die Geschäftsräume oder in den privaten Haushalt zu übergeben ist. DPD weist aber darauf hin, dass es sinnvoll sein kann, schwere Sendungen wie zum Beispiel Autoreifen, in Absprache mit dem Empfänger an der Haustür zu übergeben. Wer also eine schwerere Sendung erwartet, sollte vorher DPD kontaktieren. Im Zweifelsfall bleibt diese nach der Wohnungstürzustellung gar nicht in den eigenen vier Wänden, sondern muss in den Keller oder die Garage. Dadurch sparen sich beide Parteien Aufwand und Zeit.

Sendungen an gewerbliche Adressen dürfen bei DPD nicht an eine alter­native Adresse geliefert werden. Nach Angaben des Paketdienstes müssen diese immer unmittelbar zugestellt werden. Ist also niemand in der Firma erreichbar, nimmt der Fahrer die Sendung wieder mit. Dieser hinterlässt eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten des Empfängers.

UPS

Wer eine Sendung von dem Paketdienst UPS erwartet, bekommt diese auch nach oben geliefert. Das Stockwerk ist hierbei egal. Der Bote klingelt beim ersten Zustellversuch beim Empfänger. Ist dieser nicht da, klingelt er bei einem Nachbarn. Gleiches gilt auch für Firmensendungen. Ist in der ent­sprechenden Firma keiner erreichbar, kann der UPS-Zusteller die Sen­dungen auch bei einer anderen Firma in der Nachbarschaft abgeben. Durch eine Unterschrift auf dem Scanner des Boten wird dies dann dokumentiert. Der eigentliche Empfänger erhält eine Benachrichtigungs­karte mit Infor­mationen zum Abgabeort in seinem Briefkasten.

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