US-Post will Liste mit Universaldiensten kürzen 

Der US-Postdienst U.S. Postal Service (USPS) will einige seiner Angebote aus der Liste der Universaldienstleistungen streichen lassen. Hierzu zählen vor allem Expressprodukte wie "Priority Mail" oder Produkte aus dem Paketbereich. In diesem Bereich konkurriert USPS mit anderen Dienstleistern wie UPS, FedEx oder DHL auf dem US-Markt.

Durch die Universaldienstleistungsverordnung ist USPS gezwungen, die dort aufgeführten Dienste landesweit und einheitlich anzubieten. Dienstleistungen, die nicht von der Verordnung umfasst werden, können nach ökonomischen Gesichtspunkten angeboten werden. In dünner besiedelten und damit wirtschaftlich nicht lukrativen Gegenden will USPS deutlich weniger kostenintensive Dienstleistungen anbieten, um im Wettbewerb mit der Konkurrenz bestehen zu können. Man sollte die identischen Dienstleistungen der einzelnen Postdienste auch gleich behandeln, heißt es bei USPS zu dem Vorschlag der kürzeren Produktliste beim Universaldienst.

Sollte der US-Kongress, der über die Kürzung der Universaldienstrichtlinie zu entscheiden hat, dem Ersuchen von USPS nachkommen, ist nach Ansicht von Kritikern das Problem für die klamme US-Staatspost noch nicht gelöst. Auch wenn das Angebot an Postdienstleistungen in dünn besiedelten Gebieten zurückgefahren werden soll, so muss USPS jedoch alle Postsendungen - und somit auch jene, die nicht auf der Liste der Verordnung stehen - aus dem Ausland innerhalb der USA zustellen, und zwar auch in den weniger lukrativen Gegenden.

Murray Comarow, ehemaliger Direktor der US-Kommission zur Restrukturierung des Postdienstes, sagte gegenüber der "Federal Times", es sei nicht notwendig, die Vorschriften über die Universaldienstleistungen zu ändern. Es gebe derzeit keine feste Definition des Begriffes Unviversaldienst. Dieser Umstand erlaube es USPS, den Service in Gegenden zu reduzieren, in denen sich das Angebot schlicht nicht rechnet.