Ein großer nordischer Brief-, Paket- und Logistikkonzern soll aus der schwedischen und der dänischen Post entstehen. Die beiden Staatsunternehmen Posten und Post Danmark reagieren damit auf den zunehmenden Wettbewerb auf dem skandinavischen Postmarkt. Das berichtet der Branchendienst "CEP-Research".
In einer gemeinsamen Absichtserklärung verkündeten das schwedische Wirtschaftsministerium, das dänische Transportministerium und der private Investor CVC Capital Partners, dem die dänische Post zur Hälfte gehört, die Besitzverhältnisse in dem neuen Unternehmen. Demnach wird der schwedische Staat gemeinsam mit den Posten-Beschäftigten 60 Prozent und der dänische Staat mit den Beschäftigten der Post Danmark sowie CVC 40 Prozent der Anteile halten. Der schwedische Mutterkonzern wird seinen Sitz in Stockholm haben.
2008 soll die erste Fusion zweier europäischer staatlicher Postunternehmen vollzogen sein. Gemeinsam erwirtschafteten die beiden Postdienstleister im letzten Jahr einen Jahresumsatz von 4,8 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von 354 Millionen Euro. Sie beschäftigen über 50.000 Menschen. Nach Umsatz und Gewinn ist die Schwedische Posten fast doppelt so groß wie ihr dänischer Partner. Dennoch werden die Dänen gemeinsam mit CVC ebenso viele Stimmrechte besitzen wie die Schweden.
Während die Spezialdienstleistungen in konzernweit integrierten Sparten organisiert werden sollen, werden die klassischen Briefdienste weiterhin national agieren. Auch die traditionellen Marken "Posten" und "Post Danmark" will man im Privatkundenbereich beibehalten. Die Unternehmensteile "Informationslogistik" und "Grafik" sollen unter dem Namen "Strålfors" agieren. Wie die neue einheitliche Logistiksparte heißen soll, wurde noch nicht bekannt.
Bis der neue Postriese Wirklichkeit wird, müssen allerdings noch die so genannte "due diligence", die endgültige Kaufprüfung abgeschlossen und verbindliche Verträge unterzeichnet werden. Dazu müssen die nationalen Parlamente der Absichtserklärung noch zustimmen, ebenso dürfen die zuständigen Kartellbehörden keine Einwände erheben. Wenn alles glatt geht, ist auch schon ein Börsengang geplant. In drei bis fünf Jahren soll "die Basis der Anteilseigner verbreitert" werden und die neue skandinavische Post an der Börse OMX in Stockholm/Kopenhagen gelistet werden.