Quelle in Österreich hat Ärger mit Hermes 

Der private Paketdienst Hermes hat Anlaufprobleme in Österreich. Einer Meldung der "Deutschen Verkehrs-Zeitung" (DVZ) zufolge ist vor allem Großkunde Quelle unzufrieden mit der Servicequalität. Tausende Quelle-Pakete sollen nicht zugestellt worden sein.

Wie die Tageszeitung ÖSTERREICH berichtet, hat Quelle Hermes bereits im Februar abgemahnt und eine Frist bis Ende Mai gesetzt, um seine vertraglich zugesicherten Qualitätsziele zu erreichen. Zuvor habe der Betriebsrat des Versandhauses den Vorstand sogar schon aufgefordert, "das Vertragsverhältnis mit Hermes so schnell wie möglich zu beenden". Das gehe aus einer schriftlichen Mitarbeiter-Information des Betriebsrates hervor, die dem Blatt vorliegt. "Mit jeder Woche explodiert die Zahl der Beschwerden", heißt es in dem Schreiben weiter.

Ob ein Ende des Vertragsverhältnisses droht, ist unklar. Quelle-Chef Wolfgang Binder sagte, man könne "davon ausgehen", dass Hermes die Probleme in der vereinbarten Zeit in den Griff bekommt. Hermes bestätigte gegenüber der DVZ den wenig glanzvollen Start mit dem neuen Kunden. Er verwies vor allem auf große Schwierigkeiten bei der Personalsuche. Der deutsche Paketdienst trägt erst seit etwa einem halben Jahr für Quelle die Pakete aus. Davor war dies Sache der Österreichischen Post AG (ÖP AG).

Das österreichische WirtschaftsBlatt schrieb unter Berufung auf "Post-Kreise", der österreichische Ex-Monopolist bemühe sich bereits intensiv darum, Quelle als Kunden zurück zu gewinnen. Dort drohen Kündigungen im Paketbereich: 350 Paketzusteller sollen entlassen werden. Der Betriebsrat hofft deshalb, die ÖP AG werde Quelle zurückzuerobern. Das könnte den Personalabbau stoppen. Laut DVZ hat der Vorstandsvorsitzende der ÖP AG, Anton Wais, zumindest eine "Anfrage der Quelle" bei seinem Unternehmen dementiert.