Paketdienst als Terrorhelfer? 

Die Terrorgefahr macht auch vor einem Paketdienst nicht halt. Wie Experten des IT-Unternehmens PAN AMP rausgefunden haben, könnte ein Paketdienst unfreiwillig zum Terrorhelfer werden.

Mitarbeiter des Hamburger Unternehmens haben im Internet Baupläne für sogenannte GPS-Bomben gefunden, die in von Paketdiensten transportierten Sendungen ferngezündet werden können. Durch eine Softwareerweiterung für Mobiltelefone mit GPS-Empfänger, die im Internet kursiert, kann ein handelsübliches Handy in einen "automatischen und metergenauer Präzisionszünder" umgebaut werden, der das Global Positioning System (GPS) zur Zündung des Sprengsatzes missbraucht. PAN AMP zufolge können Terroristen so ein Attentat metergenau programmieren und den Ort exakt bestimmen, an dem die Bombe hochgehen soll. Der Sprengsatz wird nur noch per Paket verschickt.

Für die Geheimdienste und die Polizei ist es weit schwieriger, Anschlagspläne mittels einer GPS-Bombe zu vereiteln. Durch den Fernzündemechanismus werden Selbstmordattentäter, die bereits vor dem Anschlag auffällig würden, überflüssig. Auch eine gesteigerte Kommunikation vor dem Anschlag sei nicht mehr notwendig, da der Paketzusteller die Bombe ohne sein Wissen zum potenziellen Anschlagsort fährt.

Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG, forderte auf dem 12. Europäischen Polizeikongress die bestehenden Foren, die Inhalte und Download-Quellen zur GPS-Bombe beinhalten, sofort zu deaktivieren. Die rechtliche Grundlage für ein solches Vorgehen ist allerdings derzeit noch unklar.