Der Paketdienstleister Hermes plant nach Spanien zu expandieren. Wie der Branchendienst CEP research unter Berufung auf die "Deutsche Verkehrs-Zeitung" (DVZ) berichtet, will Hermes dadurch sein europäisches B2C-Netzwerk stärken, also die Lieferung von Geschäftskunden an Privatkunden in Europa verbessern.
Der Geschäftsführer der Hermes Logistik Gruppe, Hanjo Schneider, sagte der DVZ, man suche für die Zustellung in Spanien "eine Lösung in den kommenden 12 – 18 Monaten”. Zur Zeit liefert Hermes in fünf Ländern, die gemeinsam rund 85% des europäischen B2C-Marktes ausmachen, über das Netzwerk der Otto-Gruppe. Für die Lieferung in andere europäische Länder arbeitet Hermes mit Partner zusammen. In Spanien ist dies bisher DPD.
In Großbritannien und Frankreich bilden die Otto-Töchter Parcelnet und Mondial Relay das Hermes-Netzwerk, in Österreich liefert Hermes selbst. In Italien ist Hermes zu 30 Prozent an dem Postdienst Porta a Porta beteiligt, der mehrheitlich der Schweizerischen Post gehört. Sie ist auch Hermes-Partner für die Schweiz. Der DVZ zufolge könnten die Schweizer aber bereit sein, die restlichen Anteile am Paketbereich der italienischen Tochter an Hermes zu verkaufen und nur die Bereiche Brief und Logistik zu behalten.
Auch die anderen Otto-Töchter sind am Ausbau des konzerneigenen Netzes beteiligt. So kündigte Mondial Relay letztes Jahr an, nach Belgien, Spanien und Portugal expandieren zu woollen, während Parcelnet das britische Versandnetzwerk Redcats courier gekauft hat.