Der internationale Gewerkschaftsverbund "UNI Global Union" hat das EU-Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen, Mindestlöhne im Postsektor verbindlich zu regeln und damit den Trend zum Lohn-Dumping in diesem Bereich zu stoppen. Eine gemeinsame Stellungnahme dazu mit dem Verband der europäischen Postunternehmen, PostEurop, sei in Vorbereitung, so "UNI Global Union" weiter.
Die Gewerkschafter warnen, der verschärfte Wettbewerb im Postsektor werde auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. "Beschäftigung und die Arbeitsbedingungen sind zu einer wichtigen Größe im Wettbewerb zwischen den nationalen (Ex-)Monopolisten und den Neueinsteigern auf dem Markt geworden: Sie konkurrieren um den kleinsten Nenner", heißt es in einem Statement der Organisation.
Vor dem Hintergrund der geplanten Postdienste-Richtlinie, nach der das Monopol für Briefe unter 50 Gramm 2009 fallen soll, fordern die Gewerkschaften daher europaweite verbindliche Mindestbedingungen für die Beschäftigten und den Universaldienst. Sie wenden sich damit gegen den Bericht an den Transportausschuss des Europaparlaments, der vom Parlament noch vor dem Sommer angenommen werden soll. Dort wird vorgeschlagen, diese Regelungen sollten den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen bleiben.