Die zur französischen La Poste gehörende DPD Geopost Deutschland möchte in Zukunft dem Marktführer in der Logistikbranche DHL noch stärker Paroli bieten und seinen Marktanteil von 12 Prozent weiter ausbauen. Die DPD Geopost wird sich künftig von einem Standardpaketdienst für Geschäftskunden zu einem Expressanbieter (Eilsendungen) auch für Privatkunden entwickeln, so die Aussage des DPD-Chefs Hans Fluri gegenüber dem "Handelsblatt". Ambitionen ins Briefgeschäft einzusteigen seien jedoch zunächst nicht vorhanden, sagte Fluri weiter.
Während der Kurier-, Express-, und Paketdienstmarkt (KEP) durchschnittlich um vier bis fünf Prozent jährlich zulegt, steigerte DPD den Umsatz im Jahr 2006 um sieben Prozent auf rund eine Mrd. Euro. Das Sendungsvolumen stieg um 5,5 Prozent auf 240 Millionen Pakete. Zum Ergebnis machte Fluri keine Angaben. DPD sei die Nummer eins im Paketgeschäft mit Firmenkunden, die Nummer zwei im internationalen Standardpaketgeschäft und hinter DHL und Hermes, einer Tochter der Otto-Gruppe, die Nummer drei im Geschäft mit Privatkunden, berichtet das Handelsblatt.
Angaben des DPD-Chefs zufolge, seien vor allem der internationale Versand von Standartpaketen eines der Wachstumsfelder des Unternehmens. Der Anbieter profitiert hier vom DPD-Franchisesystem in Europa. Das DPD-System, das von der französischen Geopost geführt wird, sei in allen europäischen Kernländern etabliert und weltweit mit Partnern und Kooperationen vertreten, sagte Fluri. Auf diese Weise können über 200 Länder bedient werden, neuerdings auch China und Korea.
Stark aus ausbauen dagegen will Fluri das Expressgeschäft des DPD. Von heute 400.000 Eilsendungen im Jahr will das Unternehmen bis 2012 auf vier Millionen wachsen. Bereits seit April diesem Jahres laufe zu diesem Zweck eine „Großoffensive“ um DPD als Expressdienst besser und bekannter zu machen. Laut Unternehmensleitung wurde das Expressvolumen durch ein Mix aus Produkterweiterungen, besserem Service und neuer, zentraler Führung im ersten Halbjahr um 50 Prozent gesteigert - ohne Kampfpreise, wie Fluri betont.
Gleichzeitig will Fluri das Geschäft mit Privatkunden nach vorne bringen. Hier liefern sich Deutsche Post und Hermes bereits einen Kampf um Großkunden, insbesondere aus dem Versandhandel. Fluri will zunächst die bislang eher vernachlässigten DPD-Shops in Tankstellen oder dem Einzelhandel (aktuell 1 000) bis Ende 2007 auf 2 500 aufstocken. Zum Vergleich: Hermes zählt 13 000 Shops, die Deutsche Post 12 000.