DPD: Mehr Expresspakete, aber keine Briefe 

Der Paketzusteller DPD Geopost will seine deutsche Express-Sparte ausbauen, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD). Im Interview mit der Zeitung sagte der DPD-Geschäftsführer Hans Fluri, der Mutterkonzern La Poste plane aber keinen Einstieg ins deutsche Briefgeschäft.

Tatsächlich hat DPD im Expressgeschäft noch genug zu tun. Noch gibt es Probleme beim Netzaufbau, und die Mitarbeiter mussten erst für die Expresszustellung geschult werden. Im Gegensatz zu den Weltmarktführern im Expressgeschäft, DHL und UPS hat DPD nämlich noch kein vergleichbares weltweites Zustellnetz. Die Gesamtinvestitionen von DPD bezifferte Fluri für dieses Jahr auf 50 bis 90 Mio. Euro. Das Geld fließt aber nicht alles in den Netzausbau, sondern umfasst auch Auslandsinvestitionen allgemein und Ausgaben für die Markenpflege.

Doch ist dieser Marktbereich laut Fluri sehr verlockend - das Expressgeschäft werde nahezu doppelt so stark wachsen wie das normale Paketgeschäft in Deutschland, das jährlich um fünf Prozent zulege. Auch zahlen Kunden fünfmal mehr für solche Sendungen als für Standardpakete. Bis jetzt hat DPD vor allem im Standardpaketgeschäft mit Firmenkunden eine starke Position. Es liefert für Großkunden wie Adidas, Würth oder Esprit. DPD werde in diesem Jahr mit rund 1 Mrd. Euro sieben Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr, sagte Fluri.

"Der Wettbewerb in Deutschland läuft über die Qualität, den Kundenservice und den Preis", sagte Fluri. Vor allem der Preisdruck ist erheblich. DPD wird zwar in diesem Jahr mit 250 Millionen Paketen die Hälfte des Transportvolumens der französischen Muttergesellschaft Geopost bewegen, steuert aber nur ein Drittel zu deren Gesamtumsatz bei.

"DPD bleibt ein Paketzusteller", betonte Fluri mit Blick auf Spekulationen, nach dem Fall des Briefmonopols könnte die französische La Poste über ihre internationale Pakettochter auch in den deutschen Briefmarkt einsteigen. Ausbaufähig sei allerdings das Paketgeschäft mit den Privatkunden, wo DPD nur einen Marktanteil von sieben Prozent hält, so Fluri.