DP AG will sich nicht spalten 

Edgar Ernst, Finanzvorstand der Deutschen Post AG (DP AG), hat einen klaren Zeitplan, wann die Märkte in der EU geöffnet werden, in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" als "Minimalforderung" bezeichnet. Er erklärte, die DP AG wolle eine gleichzeitige Liberalisierung in allen europäischen Mitgliedsstaaten erreichen, und werde in diesem Anliegen zum Beispiel von SPD-Chef Kurt Beck und Vizekanzler Franz Müntefering unterstützt.

Ernst forderte außerdem, "die Post-Universaldienstverordnung auf den Prüfstand zu stellen". Der DP AG vorzuschreiben, wie viele und welche Postfilialen sie wo betreiben muss, halte er für nicht zeitgemäß, brachte Ernst zum Ausdruck. Auch hier erwarte er eine europaweite Einigung. Die "Unsicherheit, was im Briefgeschäft und mit dem Monopol geschehen wird", belaste die Aktien seines Unternehmens, sagte Ernst.

Einem möglichen Verkauf der Postbank erteilte Ernst eine Absage. "Die Mehrheit an der Postbank ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Konzerns und wird es auch bleiben", wies er Spekulationen über eine Spaltung des Konzerns zurück. Er bestätigte "Probleme in Nordamerika" im Bereich der Express- und Paketdienste, gibt der Sparte aber Zeit bis 2009: "Unser Ziel ist es, im Expressversand 2009 im Minimum eine Mrd. Euro vor Zinsen und Steuern zu verdienen. Nordamerika soll dann einen positiven Beitrag dazu leisten.", so umriss Ernst das Ziel für DHL.