Verlage im Norden verbünden sich gegen die Post 

Die Zeitungsverlage der Kieler Nachrichten, der Lübecker Nachrichten und der Scheswig-Holsteinische Zeitungsverlag wollen der Deutschen Post AG im Norden Martkanteile abjagen. Dem aus dem Zeitungsverlag der "Kieler Nachrichten“ entstandenen Briefdienst Nordbrief ist jetzt schon eine landesweite Zustellung für Privat- und Geschäftskunden möglich. Die "Lübecker Nachrichten“ und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag wollen zukünftig ebenfalls Briefe in Schleswig-Holstein zustellen und eigene Annahmestellen einrichten.



Die drei Verlagshäuser wollen der Deutschen Post AG ein Drittel der Marktanteile in Schleswig-Holstein abnehmen, so ein Projektverantwortlicher. Nordbrief ist mit 37 Annahmestellen, eigenen Briefkästen (dunkelblau) sowie Briefmarken bereits im nördlichsten Bundesland vertreten. Das Porto für Postkarten und Standardbriefe soll jeweils fünf Cent günstiger als das der Deutschen Post sein, wobei Standardbriefe mit einer Gewichtsgrenze von 25 Gramm 5 Gramm schwerer sein können als bei der Post.



Als Antwort auf die Ankündigung der Verlagshäuser will die Post noch dieses Jahr ihren Service für Privatkunden, vor allem im Bereich der Zustellzeiten, verbessern. Die Aufteilung des Zustellnetzes in kleinere Bezirke und eigene Teilzeitkräfte sollen den verbesserten Dienst gewährleisten. Besonders Geschäftskunden in größeren Städten soll eine Zustellung bis 13 Uhr garantiert werden. Dennoch muss der Versandriese voraussichtlich mit einer Minderung des Markanteils an Geschäftskunden rechnen, so ein Pressesprecher der Deutschen Post AG.