Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat der Deutschen Post mit unbefristeten Streiks gedroht. Kurz vor der neuen Verhandlungsrunde am Mittwoch in Köln scheinen sich die Fronten zunehmend zu verhärten. Am Wochenanfang haben in Nordrhein-Westfalen rund 4.500 Postler die Arbeit niedergelegt. Im Gegenzug lässt die Post ihre Beamten nun länger arbeiten.
Die Wochenarbeitszeit der Postbeamten beträgt eigentlich, analog zu den restlichen Bundesbeamten, 41 Stunden. Die Post verzichtete bislang jedoch darauf, dies von ihren Mitarbeiterin einzufordern und beließ es bei der 38,5-Stunden-Woche. Aufgrund der durch Ver.di initiierten Arbeitsniederlegung der Postmitarbeiter sah die Post nun in der Aufgabe dieser Praxis die richtige Antwort an die Gewerkschaft.
Die Gewerkschaft Ver.di habe es ganz allein zu verantworten, „dass wir ab heute die gesetzlich geltende Arbeitszeit von den Beamten abfordern“, sagte ein Post-Sprecher gegenüber der Tageszeitung DIE WELT. Ver.di hingegen drohte mit einer Urabstimmung und einem unbefristeten Streik, sollten sich am Mittwoch bei den Verhandlungen keine brauchbaren Ergebnisse erzielen lassen. Aus Gewerkschaftssicht zählen dazu unter anderem ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 und das Fixieren der 38,5-Stunden-Woche auch für Beamte.