Die amerikanische Post nähert sich weiter der Zahlungsunfähigkeit. Deshalb forderte Postchef Patrick Donahoe weitere Möglichkeiten, die Kosten des Unternehmens zu verringern. Medienberichten zufolge besteht die Gefahr, dass das Unternehmen im kommenden Winter keine Post austragen kann.
Laut Donahoe sind gesetzliche Bestimmungen Schuld an der wirtschaftlichen Misere des Unternehmens. Sie verhindern, dass der US Postal Service flexibel auf die Veränderungen des Marktes reagieren kann. Laut Unternehmensangaben hat die Post in den letzten vier Jahren die Kosten um 12 Milliarden Dollar gesenkt und 111.000 Angestellte entlassen. Das reiche jedoch nicht aus.
Um wieder rentabel zu werden, müsse die Post die jährlichen Kosten bis 2015 um weitere 20 Milliarden Dollar verringern. Das jetzige Geschäftsmodell ist laut Donahoe nicht flexible genug, um das zu erreichen.
Donahoe fordert deshalb, dass die Post selbst bestimmen darf, wie oft Post ausgetragen wird. Außerdem fordert er Veränderung am Pensionssystem, dem Betriebsfonds und den Gesundheitsleistungen des Unternehmens. Dazu kommen noch Entlassungen. Laut Donahoe muss die Post bis 2015 weitere 220.000 Angestellte kündigen.
Wie die "New York Times" berichtet, sagte Patrick Donahoe bei einer Anhörung im US-Senat, dass selbst eine Zahlungsaufschiebung für den Betriebsfond die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens nicht verhindern könnte. Aktuell hat das Unternehmen nur noch diesen Monat Zeit, um 5,5 Milliarden Dollar in diesen Fonds einzuzahlen. Dazu ist es gesetzlich verpflichtet. Dies ist der Zeitung zufolge nicht das größte Problem.
Laut der "New York Times" besteht die Gefahr, dass die Post Anfang des nächsten Jahres seine Angestellten und das Benzin für seine Transporter nicht bezahlen kann. Dann könnte der US Postal Service im Winter keine Post austragen.