Eine Firma in den USA bietet erfolgreich einen ungewöhnlichen Service an. Sie nimmt für ihre Kunden die Post an, scannt sie ein und stellt sie dann per E-Mail zu. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, kann sich die junge Firma vor Aufträgen kaum retten. Privatleute wie Unternehmen gehören zu den Kunden.
Offenbar empfinden viele US-Amerikaner den Gang zum Briefkasten als lästig. Earth Class Mail aus Seattle an der amerikanischen Westküste übernimmt gegen eine Gebühr von 9,95 Dollar (6,76 Euro) pro Monat die Leerung des Briefkastens. 19 Standorte betreibt die Firma bereits im ganzen Land, wo die Post der Kunden geöffnet, digitalisiert und per Email an den Besitzer geschickt wird. Dieser kann dann per Mausklick entscheiden, was mit dem jeweiligen Schreiben passieren soll: zur heimischen Adresse nachsenden, wegwerfen oder es vorher noch schreddern.
Das Angebot sei der nächste logische Schritt mobiler Kommunikation, brüstet sich Unternehmenschef Ron Wiener: "Wir machen dasselbe mit Briefen, was das Handy mit Telefonanrufen gemacht hat. Früher musste man zuhause sein, um einen wichtigen Anruf entgegenzunehmen, heute nicht mehr. Genau so kann man mit unserem System heute seine Post bequem überall auf der Welt per Email lesen." Außerdem sortiert das Unternehmen Werbepost aus, die laut Wiener bei vielen mittlerweile einen Großteil der täglichen Post ausmachen.
Die Mitarbeiter des Unternehmens werden rund um die Uhr von Videokameras überwacht. Damit solle verhindert werden, dass sie etwas stehlen. Während der Arbeit müssen sie zudem Uniformen ohne Taschen tragen. Dazu sollen besonders kontrollsüchtige Kunden bald auch von zuhause aus die Angestellten von Earth Class Mail dabei beobachten können, wie diese die Post öffnen: per Live-Übertragung über das Internet.