Deutsche Post DHL und die Gewerkschaft Ver.di haben heute ihre Tarifverhandlungen begonnen. Im schlimmsten Fall droht ein Streik in der Vorweihnachtszeit. Die Gewerkschaft hat laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" darauf hingewiesen, dass die Friedenspflicht am 6. November endet. Damit könnte die Gewerkschaft ausgerechnet im wichtigen Vorweihnachtsgeschäft die 130.000 Mitarbeiter des Logistikkonzerns zum Streik aufrufen.
Zankapfel ist der Briefdienst. Der Briefdienst erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2009 einen Gewinn von einer halben Milliarde Euro. Ein Drittel weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Deshalb fordert Konzernchef Frank Appel Zugeständnisse von den Mitarbeitern. Sonst könnte der Briefdienst schrittweise an Subunternehmer ausgelagert werden.
Der Vorstand fordert die Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden auf 40 Stunden für die 80.000 Briefträger und den Verzicht auf eine bereits vereinbarte Lohnerhöhung. Als Gegenleistung bot Postchef Appel den Angestellten einen Bonus an, der sich an den erzielten Gewinnzuwächsen orientieren soll.
Die Gewerkschaft Ver.di will die Auslagerung des Briefdienstes verhindern. Mehrarbeit und Lohnverzicht kommen für die Arbeitnehmervertreter nicht in Frage. Im Sommer schlug Ver.di vor, das Porto für Briefe zu erhöhen, um Entlassungen zu vermeiden.