Streit um Monopolverlängerung 

Innerhalb der Koalitionäre von SPD und Union driften die Meinungen über das Auslaufen des Briefmonopols zum Ende dieses Jahres auseinander. Während Finanzminister Steinbrück und Vizekanzler Müntefering die vollständige Liberalisierung des Briefmarktes in Frage stellen, beziehen Unionsvertreter wie Wirtschaftsminister Michael Glos Stellung pro Liberalisierung.

Glos stellte auf einer Konferenz in München klar, dass eine Verlängerung des Monopols für die Deutsche Post AG nicht geplant sei. "Wir brauchen einen offenen Postmarkt in allen EU-Staaten", ergänzte Glos. Wie für alle Märkte gelte auch für den Postmarkt: eine Öffnung führe zu niedrigeren Preisen, mehr Auswahl und einer besseren Qualität, so der Wirtschaftsminister weiter.

Die Befürchtungen der Liberalisierungsgegner, die eine Invasion ausländischer Postdienste nach dem Fall des Monopols befürchten, teilt Glos nicht. Ein solches, oft zitiertes Szenario halte er nicht für realistisch.