Drei Viertel der in der Schweiz lebenden Menschen mit E-Mail-Zugang sind der Ansicht, ein Brief sei persönlicher und schöner als eine E-Mail. Entsprechend findet eine Mehrheit, dass die Kommunikation durch die neuen Medien oberflächlicher geworden ist. Dies hat eine im Auftrag der Schweizerischen Post durchgeführte repräsentative Umfrage ergeben.
Die Umfrage zeige, die neuen Kommunikationsmittel E-Mail und SMS haben bei der Bevölkerung und im Geschäftsalltag einen festen Platz gefunden. Drei Viertel aller Schweizerinnen und Schweizer besitzen eine E-Mail-Adresse. Sie erhalten durchschnittlich 18 E-Mails pro Woche und bedienen sich selbstverständlich der neuen Kommunikationsmöglichkeiten. Zehn Prozent der Befragten gaben jedoch an, sich überfordert zu fühlen.
Vor allem bei wichtigen Ereignissen werden nach wie vor Briefe verschickt. Nur gerade ein Prozent der Befragten würden zur eigenen Hochzeit per E-Mail einladen. Auch für eine Liebeserklärung halten nur rund zwei Prozent der Befragten eine E-Mail für die passende Form. Bei Kontoauszügen und Lohnabrechnungen liegen die entsprechenden Werte mit 9 beziehungsweise 16 Prozent ebenfalls überraschend tief.
In den kommenden fünf Jahren rechnen rund drei Viertel der Schweizer mit einem Rückgang oder einer Stagnation des Briefvolumens. Der größte Teil der befragten Privatpersonen rechnet mit gleich viel empfangenen Briefen. Die Hälfte der Marketingchefs der Unternehmen rechnet mit einem Rückgang. Als wichtigster Vorteil des Briefes wird sein Persönlichkeitscharakter genannt, der Versandpreis ist der am häufigsten genannte Nachteil. Die Post bestätigte den Umfragetrend: Ihre Zahlen der letzten Jahre sagten das Gleiche.
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut IHA-GfK bei 700 Privatpersonen und 300 Firmenvertretern in der ganzen Schweiz durchgeführt.