Das Schweizer Unternehmen Unitel Telegram Services (UTS) will das Telegramm wiederbeleben und einen flächendeckenden Telegrammservice in Deutschland anbieten. Nachrichten werden dann innerhalb von zwei bis vier Stunden zugestellt. Das berichtet der Tagesspiegel.
Die Post hatte diesen Service 2003 beendet und stellt Telegramme seither wie gewöhnliche Briefe erst am folgenden Tag zu. Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Zug hatte bereits im Juli einen Pilotversuch in Deutschland gestartet und 500 Zusteller verpflichtet, eine bundesweite Zustellung zu gewährlisten.
"Das klappte. Also haben wir uns entschieden, den Service jetzt regulär anzubieten", sagte UTS-Sprecher Rob van Hoof dem Tagesspiegel. "Bei der Post spielt das Telegramm ja praktisch keine Rolle mehr. Wir dagegen freuen uns täglich über mehr Kunden und treten jetzt auch im Inland als direkter Konkurrent der Post auf", sagte van Hoof.
UTS hält nach eigenen Angaben die Lizenzen für die ehemals staatlichen Telegrammdienste in 43 Ländern, darunter in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Schweden, Polen, Hongkong und Singapur.
2001 übernahm das Unternehmen den deutschen Auslandstelegrammdienst von der Deutschen Telekom. Das Inlandsgeschäft betreibt die Deutsche Post, in reduzierter Form, weiter. Nach der neuen Konkurrenz befragt, sagte Post-Sprecher Uwe Bensien der Zeitung: "Wir nehmen Wettbewerb immer ernst, egal, wer da gegen uns antritt".