Quartalszahlen: Brief bleibt Sorgenkind der Post 

Der Brief bleibt das Sorgenkind der Deutschen Post DHL. Der Umsatz fiel im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,7 Prozent auf 3,21 Milliarden Euro. Das EBIT vor Einmaleffekten sank um 38 Prozent auf 171 Millionen Euro. Hier wirkte sich auch die Insolvenz des Warenhaus- und Versandhandelskonzerns Arcandor aus, die zu Forderungsausfällen in Höhe von 15 Millionen Euro führte.



Strukturelle Flaute im Briefgeschäft



Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2009 attestierte Brief-Vorstand Jürgen Gerdes dem Brief, er habe ein "strukturelles" Problem, das nichts mit der Krise zu tun habe. Die größte Herausforderung sei die "elektronische Substitution", die E-Mail. Deshalb werde auch die Post neue Produkte in der elektronische Kommunikation anbieten, kündigte Gerdes an. Daneben wird es im Briefgeschäft wohl zu weiteren Einsparungen kommen.



Appel sieht Konzern krisenfest



Für den Konzern Deutsche Post DHL sagte Vorstandschef Frank Appel, man leide weiter an krisenbedingt rückläufigen Volumenmengen bei Express, Logistik und Brief. Dennoch sei man zufrieden. Als Beispiel nannte der Postchef das Expressgeschäft. Im zweiten Quartal erreichte das EBIT im Expressgeschäft vor Einmaleffekten mit 65 Millionen Euro fast das Vorjahresniveau von 66 Millionen Euro, während der Umsatz um 28,6 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro zurückging. Unter den Gründen hob Appel Einsparungen und die Restrukturierung des USA-Geschäfts hervor.



Gedämpfter Optimismus für das Geschäftsjahr 2009

Für das Geschäftsjahr 2009 rechnet Appel mit weiterhin schwierigen Bedingungen. Kurzarbeit, verlängerte Werksferien und Betriebsschließungen bei Geschäftskunden werden demnach zu weiter sinkenden Volumina im Post- und Expressgeschäft führen. Wachstumschancen sieht der Postchef vor allem auf dem asiatischen Markt. Appel rechnet auch durch die Einnahmen aus dem Verkauf der Postbank mit einem EBIT von 1 Milliarde Euro für 2009.



Stichwort: EBIT

Das Ebit (Earnings before interests and taxes) bezeichnet den Jahresüberschuss (oder -verlust) eines Unternehmens vor Zinsen, Steuern und außergewöhnlichen Ereignissen. Unter außergewöhnlichen Ereignissen versteht man einmalige Belastungen oder Gewinne, die nicht zur Geschäftstätigkeit des Unternehmens zählen.