Postverband entwickelt sicheren Geldtransfer 

Die Postorganisationen von Spanien und der lateinamerikanischen Länder Uruguay und Chile haben ein neues elektronisches System für den Geldtransfer in Betrieb genommen. Das neue System wird die Länder gleichzeitig in das Transaktionsnetzwerk des Weltverbandes Universal Postal Union (UPU) einbinden.

Im Jahr 2006 schickten 1,6 Millionen in Spanien lebende Lateinamerikaner 6,25 Milliarden Euro nach Hause zu ihren Familien. Bürger der drei genannten Staaten können ab sofort den elektronischen Dienst zum Senden und Empfangen von Geldbeträgen nutzen. Gegenwärtig stehen dafür 2300 Poststellen in Spanien, 110 in Chile und 60 in Uruguay zur Verfügung. Die Ausführung und Zustellung der Geldbeträge soll in 15 Minuten abgewickelt werden.

Die Universal Postal Union entwickelte die elektronische Anwendung auf Basis des International Financial System (IFS), das auch den Vereinten Nationen (UN) als Datenübertragungsnetz für den internationalen Finanzverkehr dient. Nach eigenen Angaben soll der neue zentrale Service Auslandsüberweisungen sicherer und bedienungsfreundlicher machen.

Nach Ansicht zuständiger Behörden würden im Moment viele Auslandsüberweisungen über informelle Kanäle geschickt. Der Service der UPU solle verhindern, dass Geldwäsche in Verbindung mit terroristischen Aktivitäten gefördert würde.

Das Projekt ist Teil eines regionalen Entwicklungsplans zwischen der UPU und den amerikanischen, portugiesischen und spanischen Postverbänden. Ziel sei es, auch anderen Staaten den Zugang zu einem ähnlichen Service des elektronischen Geldtransfers zu ermöglichen.

Die Anzahl der Überweisungen mit diesem System stieg nach Angaben der UPU im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent. Insgesamt liege der Anteil der Auslandsüberweisungen mit IFS bei 46 Prozent. Derzeit wird dieser elektronische Service nach Angaben der UPU von 60 weiteren Staaten getestet.

Die Einführung des neuen Services zwischen Spanien und Lateinamerika ist Teil der weltweiten Bemühungen der UPU, den papierbasierten Geldtransfer per Postanweisung zu modernisieren und an die Herausforderung der Globalisierung anzupassen. Darüber hinaus soll Migranten ein besserer und sicherer Überweisungsservice über offizielle Kanäle, wie z.B. über die 660.000 weltweiten Postfilialen, zugänglich gemacht werden.