Um der Forderung nach dem Erhalt des Postuniversaldienstes in Europa Nachdruck zu verleihen, ruft die Globale Gewerkschaft UNI alle Postler zu einem europaweiten Aktionstag am 6. Juni 2007 auf. An diesem Tag sollen alle Postbediensteten in Europa die Arbeit ruhen lassen. Darüber hinaus organisiert UNI am 30. Mai 2007 eine Post-Rally in Berlin. Hierbei sollen Postzusteller aus den 27 Mitgliedsländern der EU der deutschen Ratspräsidentschaft einen Brief zustellen, der die Verschiebung der vollständigen Liberalisierung des Postmarktes fordert. Die Postgewerkschaften fürchten, dass der endgültige Fall des Briefmonopols den Postuniversaldienst gefährden und zum Verlust von tausenden Jobs in Europa führen wird.
Der Präsident der Globalen Postgewerkschaft Rolf Büttner sagte Journalisten am Rande der UNI World Conference in Athen: "Es wird weniger Postdienstleistungen geben, es wird weniger Briefkästen und Postfilialen geben und eine schlechte Versorgung für die, die außerhalb der Ballungszentren leben." Büttner sagte weiter, dass der Kampf um den Erhalt des Postuniversaldienstes begonnen habe. Mit verstärkten Aktivitäten wie dem Aktionstag am 6. Juni werde man um die Arbeitsplätze der Postbediensteten kämpfen und klar machen, dass Europas Bürger ein Recht auf gute postalische Versorgung hätten.
Die griechische Postgewerkschaft will sich ebenfalls an den Aktionen beteiligen. In Anbetracht der Globalisierung globalisieren die Postmitarbeiter ihre Aktivitäten gegen Arbeitsplatz- und Sozialabbau, sagte Philippos Thomas von der griechischen Postgewerkschaft. Diese kündigte auch für den 1. und 15. Mai Protestaktionen an. An diesen Tagen wollen die Gewerkschafter ihrem Ärger über Unstimmigkeiten bei einem Pensionsfonds für Postbedienstete Luft machen.