Wenn kleine Gemeinden fusionieren und so Verwaltungskosten einsparen und bürokratische Hürden abbauen, dann ist das grundsätzlich begrüßenswert. Dass bei einer solchen Gemeindefusion allerdings auch die Qualität der Postzustellung leiden kann, zeigt ein Beispiel aus Thüringen.
Gleiche Straßennamen nach Zusammenschluss
Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Fambach und Heßles gab es auf einmal zwei Straßen mit den Namen "Neuer Weg" und "Gartenweg" im neuen, gemeinsamen Fambach. Wie die Regionalzeitung "Freies Wort" berichtet, seien die Zustelldienste damit überfordert gewesen. Da nun in Einzelfällen nicht klar war, welcher "Gartenweg" bzw. "Neue Weg" in der Anschrift gemeint war, kam Post stellenweise gar nicht bei den Empfängern an.
Ein Bewohner des Neuen Wegs erfuhr dies durch einen Brief des Landratsamtes, den er dann ausnahmsweise doch einmal erhielt. Darin wurde ihm angedroht, sein Auto stillzulegen, wenn er die Versicherungsprämie nicht bezahle. Den Brief von der Versicherung mit den Änderungen zu seinem Vertrag hatte er allerdings nicht erhalten.
Probleme vor allem mit privaten Zustelldiensten
Laut Bürgermeister Ronny Römhild habe man bereits festgestellt, "dass es Probleme mit der Qualität der Postzustellung" gibt. Vorwiegend handele es sich dabei allerdings um private Zustelldienste, so Römhild gegenüber "Freies Wort".
Abhilfe soll nun eine Umbenennung der Straßen schaffen. Der Neue Weg in Heßles soll ebenso einen neuen Namen bekommen wie der Gartenweg in Fambach.
Im Neuen Weg in Heßles wohnen übrigens zwölf Familien, in Fambach gibt es 20 Empfänger unter dieser Anschrift. Der Gartenweg ist mit 10 Anliegern in Heßles und 11 in Fambach ebenfalls nicht überbevölkert. Für die Postzusteller schien es dennoch schwierig gewesen zu sein, die Adressaten auseinander zu halten.