Noch vor der Verkündung des Ergebnisses der ver.di-Urabstimmung über den Poststreik haben sich Gewerkschaft und Deutsche Post darauf verständigt, erneut nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Am Mittwoch wolle man sich wieder an den Verhandlungstisch setzen, erklärten beide Seiten heute.
In beiden Lagern herrscht Zuversicht im Hinblick auf einen Kompromiss. Die Gewerkschaft ver.di sieht sich durch die laufende Urabstimmung gestärkt. "Die Urabstimmung läuft super, die Botschaft der Beschäftigten kommt beim Vorstand an", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Ver.di fordert weiterhin sieben Prozent mehr Lohn, einen Kündigungsschutz bis 2011 und die Aufgabe der Pläne zur Arbeitszeitverlängerung von 38,5 auf 41 Wochenstunden. "Eine Lösung auf Basis der 38,5-Stunden-Woche scheint denkbar", sagte Kocsis vor der neuen Runde.
Die Deutsche Post erkennt in solchen Äußerungen Gesprächsbereitschaft. Wie ein Kompromiss letztendlich aussehen könnte, ließen allerdings auch die Postler nicht eindeutig erkennen. Einzig und allein beim Kündigungsschutz bis 2011 stimmte die Post bereits vor der neuen Verhandlungsrunde der Gewerkschaftsforderung zu. Aus diesem Grunde ist damit zu rechnen, dass nun ver.di Abstriche machen muss. Am ehesten wird die Gewerkschaft dann wohl bei der geforderten Gehaltssteigerung kompromissbereit sein.