Post-Chef fürchtet Springers Medienmacht 

Der Deutsche Post Vorstandschef Klaus Zumwinkel befürchtet durch die Medienmacht des Axel-Springer-Verlages, der durch die Beteiligung am Briefzusteller PIN zum größten Konkurrenten aufgestiegen ist, erhebliche Nachteile für sein Unternehmen im Zuge der Liberalisierung im Briefbereich.

Der Post Chef kritisierte erstmals öffentlich die Mehrheitsübernahme des Briefzustellers PIN durch den Axel-Springer Verlag. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, geht Zumwinkel davon aus, dass das Medienunternehmen seine publizistische Macht einsetzten wird, um die eigenen Geschäftsinteressen zu fördern.

Der Deutsche Post Chef warf der Axel-Springer-Tochter und anderen Konkurrenten außerdem vor, Dumpinglöhne zu zahlen. "Bereits in der Vergangenheit konnte man einen Sozialkahlschlag ohne Gleichen bei den neuen Anbietern im Postmarkt feststellen", sagte Klaus Zumwinkel. Er sprach in diesem Zusammenhang von "Waschküchenbetrieben" und davon, dass er bei der Bundesregierung auf Mindestlöhne und einheitliche Sozialstandards im Postbereich dränge. "Ich führe da meine Gespräche in Berlin und bin nicht ganz pessimistisch", stellte er fest.



Die Deutsche Post macht den Großteil ihres Konzerngewinns im derzeit noch gesperrten Monopolbereich der Briefsendungen unter 50 Gramm. Mit der Liberalisierung des Briefmarktes zum Jahresende wird dieser Teil dem Wettbewerb ausgesetzt und wird von den Postlern aus Bonn, wie die Äußerungen Zumwinkels belegen, als gefährdet angesehen.