PIN wird zerschlagen 

Der angeschlagene Briefdienstleister PIN Group hat nicht mehr viel Zeit. Wenn sich bis Ende Februar kein neuer Investor findet, muss der Konzernverbund zerschlagen werden. Ein solcher Investor ist aber nicht in Sicht. Wie das "Handelsblatt" berichtet, bereitet der derzeitige Vorstandschef Horst Piepenburg bereits den Verkauf der regionalen PIN-Töchter vor - einzeln oder im Paket.

Damit müssten viele der 37 zahlungsunfähigen Tochterunternehmen wohl den Betrieb endgültig einstellen und zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Die Beschäftigten dieser Firmen erhalten zurzeit noch Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit (BA). Für elf von ihnen läuft diese Leistung allerdings Ende Februar aus, für den Rest zahlt die BA noch einen Monat länger, schreibt die "Frankfurter Rundschau".

Zwar will man bei der PIN die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. Unternehmenssprecher Thomas Schulz versicherte der Frankfurter Rundschau, die PIN verhandele noch "mit weniger als einer Hand voll" Kaufinteressenten für die Gruppe. Parallel liefen aber auch Gespräche mit Interessenten für regionale PIN-Töchter. Beobachtern zufolge steht die PIN Group als bundesweiter Konkurrent der Deutschen Post AG jedoch vor dem Aus.

Zur PIN Group gehören bundesweit 91 Tochtergesellschaften mit 9000 Beschäftigten. Die Luxemburger Muttergesellschaft stellte bereits im Januar einen Insolvenzantrag vor dem Amtsgericht Köln (posttip.de berichtete). Mittlerweile hat das Amtsgericht auch einen vorläufigen Insolvenzverwalter für den Mutterkonzern bestellt. 37 der Tochterfirmen, die insgesamt 7200 Mitarbeiter beschäftigen, sind ebenfalls bereits zahlungsunfähig.

Die Krise bei der PIN nahm ihren Lauf, seit der Axel Springer Verlag als Hauptaktionär Ende 2007 beschloss, kein weiteres Geld mehr in das Unternehmen zu stecken. Verhandlungen zwischen Springer und dem ehemaligen PIN-Vorstand Günther Thiel, der den Briefdienstleister übernehmen wollte, schlugen fehl (posttip.de berichtete).