McCreevy kritisiert Post-Mindestlohn 

Anlässlich der Bekanntgabe der Dritten Postrichtlinie der EU hat Binnenmarktkommissar Charly McCreevy "protektionistische Tendenzen" in den EU-Staaten kritisiert. Dazu zählte er neben Dumpingpreisen, zu strengen Lizenzbestimmungen und der Benachteiligung neuer Anbieter beim Zugang zu bestehender Post-Infrastruktur auch "unnormal hoch festgesetzte Mindestlöhne, die übermäßige Einstiegsbarrieren" darstellen würden.

McCreevy erhofft sich von der Postmarktliberalisierung neue und bessere Serviceangebote und mehr Arbeitsplätze in der Postbranche. Er sagte den Postdiensten eine "große Zukunft" voraus. Die elektronische Datenübermittlung und der Online-Handel seien eine Chance und keine Gefahr für traditionelle Postdienstleistungen. Als nächste Maßnahme im Bereich der Postdienste kündigte er die genaue Überwachung der Marktentwicklung durch die Nationalen Regulierungsbehörden in den Mitgliedsstaaten an. Dabei stehe Preis- und Qualitätskontrolle im Vordergrund.

Die Postdienste-Richtlinie ist im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht worden und damit in Kraft getreten. Damit werden die letzten Briefmonopole in der EU zum 31.12.2010 enden. McCreevy erinnerte an die schwierigen Verhandlungen um den Postbinnenmarkt und mahnte die Mitgliedsstaaten, die neue Richtlinie jetzt zügig in ihr Recht umzusetzen.