Liebesgrüße mit 72 Jahren Verspätung 

Ganze 72 Jahre später erreichte in der vergangenen Woche eine Karte mit Liebesgrüßen ihren Bestimmungsort Monaco. Das berichtet die Zeitung "Nice Matin".

Der Absender, ein junger Franzose namens Joseph-Anick Archiardy, dachte wohl, dass Liebe nicht viele Worte brauche. Lediglich ein "Bon Souvenir" (dt. Schöne Grüße) samt Unterschrift schickte Archiardy seiner damaligen Verlobten aus dem Dorf Saint-Etienne-de-Tinée im Südosten Frankenreichs, das auch die Vorderseite der Postkarte ziert.

Geliebte verstarb ohne Kartengruß

Allerdings erreichte die Karte die Geliebte, Fernande Robéri, nie. Sie verstarb bereits 1969. Am vergangenen Dienstag wurde die Karte nun dem Sohn der Adressatin, Bernard Archiardy, übergeben. Dieser ist übrigens auch der Neffe des Absenders.

Der Geschäftsführer der monegassischen "La Post", Jean-Luc Delcroix, sagte zu dem Vorfall, dass die Karte vielleicht hinter ein Ablagesystem gefallen sei. Viel wichtiger sei jedoch, dass die Karte nie das Postsystem verlassen habe und letztlich noch ausgeliefert werden konnte.

Verspätete Karten- und Briefsendungen tauchen immer wieder mal auf. So wurde im Jahr 2002 in Großbritannien eine Postkarte mit hundertjähriger Verspätung zugestellt. Erst im Februar dieses Jahres stellte die belgische Post eine Postkarte eines Soldaten an seine Familie 83 Jahre später zu.