Die Deutsche Post will sich offenbar ihr China-Geschäft nicht vermiesen lassen und hat eine Bestellung der International Campaign for Tibet Deutschland (ICT), die Plusbriefe mit dem Abbild des Dalai Lama bedrucken lassen wollte, nicht angenommen. Zur Begründung führte die Deutsche Post an, dass man als international agierendes Unternehmen zur Neutralität verpflichtet sei. Beim Plusbrief Exklusiv können Kunden ihr eigenes Motiv innerhalb eines festgelegten Bereiches der Marke ganz nach ihren Wünschen gestalten.
Die ICT hat die Weigerung der Post, den Dalai Lama auf ihren Plusbrief-Produkten abzubilden, scharf kritisiert. "Der Deutschen Post sind ihre Geschäftsinteressen wichtiger als das Eintreten für einen Friedensnobelpreisträger und international geachtete Persönlichkeit wie den Dalai Lama", äußerte sich ICT-Geschäftsführer Kai Müller in Berlin.
Mit Blick auf die reklamierte politische Neutralität der Deutschen Post verwies Müller darauf, dass die Deutsche Post mit ihrer Ablehnung selbst politisch Stellung bezogen habe. "Wer sagt, der Dalai Lama störe seinen Betriebsfrieden, trifft damit eine politische Aussage", so Müller. Wer zudem Motive von Papst Benedikt XVI. abdrucke, könne kaum noch Neutralität beanspruchen, so Müller weiter.