Ein flächendeckendes Netz von privaten Briefdiensten wird es auf absehbare Zeit in Deutschland nicht geben. Dies sagte Florian Gerster, Präsident des Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste, am Rande der Messe „Postliberal 2008“ in Hannover, berichtet die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ). Dabei werde sich die größte Lücke im ländlichen Bereich auftun. In Ballungszentren seien bereits jetzt viele alternative Briefdienste tätig, sagte Dr. Ralf Wojtek, Vorsitzender des Bundesverbandes Internationaler Express- und Kurierdienste, laut DVZ.
Gerster bedauerte den Stand der Entwicklung des Briefmarktes. Als Hauptverantwortlichen machte er die Politik aus. Neben zögerlichem Verhalten warf er den Politikern vor, man habe sich von Ex-Postchef Klaus Zumwinkel manipulieren lassen. "Ich hoffe, dass diese Art von Kumpanei von Politik und einem Monopolunternehmen der Vergangenheit angehört", sagte Gerster angesichts der Ermittlungen der Steuerfahnder und des Rücktritts von Zumwinkel. Dem Mindestlohn gibt Gerster im Übrigen keine Chance. Der Verbandspräsident setzt vielmehr auf die Hilfe der Gerichte, die den Mindestlohn von 9,00 bzw. 9,80 Euro kippen sollen. "In zehn Jahren werden wir in Deutschland über diese Anfangsschwierigkeiten lachen", gibt sich Gerster zuversichtlich.