Der Postdienstleister iq letternet bietet ab sofort auch die Zustellung bereits gedruckter Briefe an. Bislang hatte das Unternehmen sich vorwiegend auf die Übernahme von Briefdaten über deren zentralen oder dezentralen Druck bis zur Feinverteilung konzentriert. Erste Tests für den neuen Service liefen bereits im Mai, teilte das Unternehmen mit. Seit diesem Monat werden nun täglich bereits mehrere Tonnen Briefsendungen von IQL-Kunden sortiert und zum größten Teil über private alternative Briefdienste verteilt.
"Vor allem ausländische Postgesellschaften haben ihr Interesse signalisiert, das System für ihre Briefe nach Deutschland zu nutzen", sagt Rainer Pliska, designierter Vorstand der in Gründung befindlichen iq letternet AG, die von der iq letternet GmbH das operative Geschäft übernehmen wird.
Das Sortierzentrum im hessischen Griesheim wird gemeinsam von IQL und dem regionalen Briefdienst MaxiMail genutzt. Der Briefdienst nutzt die Kapazität eines Olympus-II-Hochleistungssorters mit 144 Sortierfächern sowie von zwei B+B Flexisort-Maschinen nachts, während IQL den Maschinenpark tagsüber einsetzt. Durch die 24-Stunden-Auslastung können an einem Tag in der Praxis insgesamt rund 200.000 Briefsendungen sortiert werden. "Wir gehen davon aus, dass dieses gemeinsam betriebene Kompetenz-Zentrum bei entsprechender Briefmengensteigerung Vorbildcharakter für weitere Sortierzentren nach diesem Muster haben wird", erläutert Pliska.
Das zentrale IQL-Steuerungsorgan, die Software BOPS, sorgt auch bei den physischen Briefen dafür, dass die alternativen Briefdienste, die für IQL die Feinverteilung erledigen, nur solche Briefe bekommen, die sie auch zustellen können. Adressen in Häusern mit innen liegenden Briefkästen beispielsweise, zu denen Schlüssel notwendig sind, werden von der Software automatisch zur Verteilung an die Deutsche Post AG übergeben.