Innsbrucker Briefträger stellten Werbung nicht zu 

Bei der Innsbrucker Post sollen mehrere Briefträger Massensendungen nicht ordnungsgemäß zugestellt haben, berichtet der Fernsehsender ORF in seiner Online-Ausgabe. Einige der betroffenen Briefträger haben bereits gekündigt oder wurden entlassen.

Demnach trugen die zehn Briefträger keine Werbesendungen mehr aus. Entweder warfen sie die Prospekte gleich auf den Müll oder schoben sie Kollegen unter. Weil ein Gruppenleiter Verdacht schöpfte und den internen Erhebungsdienst der Post einschaltete, flogen die zehn Werbeverweigerer auf. Drei der langjährigen Mitarbeiter wurden fristlos entlassen, drei weitere kündigten von sich aus und vier beamtete Briefträger erwartet nun ein Disziplinarverfahren.

Die Post betonte gegenüber dem Sender, es handele sich um "schwarze Schafe". Im Sinne von hunderten sorgsamen Postmitarbeitern in Tirol müsse dieser Fall restlos aufgeklärt werden. Der Meinung ist eine Mehrzahl der Verbraucher unter Umständen nicht. Im Forum zum Thema äußerten sich die Leser überwiegend positiv über die "menschlichen Spamfilter", wie sie ein User betitelte. Mit Kommentaren wie " Wie kann man sich bei diesen Briefträgern bedanken?" oder: "Die sollten dafür belohnt werden die Bürger von Nonsense verschont zu haben!" verliehen sie ihrer Wut über die alltägliche Werbeflut Ausdruck.

Tatsächlich rühmt sich die Österreichische Post eines besonders hohen Werbeaufkommens. Prospektwerbung genieße im Vergleich zu anderen Werbeformen in Österreich einen "überdurchschnittlich hohen Stellenwert", hieß es jüngst in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Insgesamt stellte die Post im Jahr 2007 in Österreich 2,6 Milliarden Prospekte zu. Das bedeutet, die Briefträger warfen pro Minute rund 35.000 Prospekte in Österreichs Briefkästen.