Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für die vollständige Öffnung der EU-Postmärkte für den freien Wettbewerb bis 2009 vorgelegt. Dies entspricht dem in der derzeit gültigen Postrichtlinie genannten Termin.
Wie Binnenmarktkommissar Charles McCreevy mitteilte, solle ein "qualitativ hochwertiger" Universaldienst auch nach 2009 gewährleistet bleiben - zu EU-weit geltenden Mindeststandards. Er solle lediglich nicht mehr durch Monopole finanziert werden. Welche Möglichkeiten die Mitgliedsstaaten jedoch ergreifen werden, um ihn bereitzustellen, bleibt weitgehend ihnen überlassen.
McCreevy verspricht sich von der Liberalisierung eine Verbesserung und Vervielfältigung der vorhandenen Dienste. Durch die vollständige Marktöffnung würden zudem neue Arbeitsplätze in den neuen Postunternehmen und in den vom Postsektor abhängigen Branchen geschaffen. Die Gewerkschaften haben dagegen kritisiert, die Liberalisierung werde zu einem Abbau von qualifizierten Stellen führen.
Laut EU-Kommission ist die vorgeschlagene neue Änderungsrichtlinie der letzte Schritt in einem langen Reformprozess. Sie wies darauf hin, dass bereits große Bereiche der EU-Postmärkte für den Wettbewerb geöffnet wurden.