Frankreich will auch eine Post-AG 

Die franzsösische Post soll nach deutschem Vorbild privatisiert werden, teilweise jedenfalls. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, wird im Pariser Finanzministerium von Überlegungen gesprochen, den Staatskonzern in einer Aktiengesellschaft umzuwandeln. Die Gewerkschaften haben heftig gegen die Privatisierungspläne protestiert.

Dem FTD-Bericht zufolge habe die französische Post einen Kapitalbedarf von zwei bis drei Milliarden Euro, der Schuldenstand belaufe sich auf 5,8 Mrd. Euro. Durch den Börsengang solle entsprechendes Kapital in die Kassen gespült werden. Der Börsenwert des Unternehmens wird auf rund 10 Mrd. Euro geschätzt.

Mit dem Geld will sich die Staatspost auf den Wettbewerb nach der endgültigen Liberalisierung der Postmärkte vorbereiten. Dies wäre in Frankreich erst im Jahr 2011 der Fall. Nach französischen Medienberichten wäre anfangs eine zwanzigprozentige Teilprivatisierung der Post möglich. Hieran sollen die Beschäftigten beteiligt werden. Das die Staatspost mehrheitlich in private Hände fällt, gilt als höchst unwahrscheinlich, da ein solcher Schritt durch die Präambel der französischen Verfassung ausgeschlossen ist.