Finanzinvestoren interessieren sich für PIN 

Für die PIN Group scheint es mehr Interessenten zu geben, als bislang angenommen. Aktuell gebe es mehr potenzielle Geldgeber als erwartet, sagt der Insolvenzverwalter und Firmenchef Horst Piepenburg der „Süddeutsche Zeitung“. "Wir haben nur solche Interessenten in unsere Liste aufgenommen, die die ganze Gruppe kaufen würden", so Piepenburg weiter. Angestrebtes Ziel sei es, das Unternehmen als Ganzes zu verkaufen und weiterzuführen. Vor einer Entscheidung müsse allerdings das Firmenkonglomerat neu organisiert werden.

Entlassungen seien vorerst nicht geplant. Man werde im ersten Quartal deutschlandweit Post austragen und strebe dies auch darüber hinaus an, wird Piepenburg zitiert. Darüber hinaus gebe es aber Erwägungen, nahezu alle Gesellschaften des Konzerns aus finanziellen Gründen gezielt in die Insolvenz zu schicken. Bislang haben 17 der insgesamt 91 Gesellschaften der PIN Group Insolvenz angemeldet, berichtet die „Zeit“.

"Als Folge des Mindestlohns steigen die Kosten der Pin Group 2008 um 35 bis 45 Millionen Euro. Wir erwarten, dass sich der größte Teil davon durch das Gesamtvolumen der Insolvenzgeld-Finanzierung auffangen lässt", sagt der neue Vorstandschef Horst Piepenburg der „ZEIT“. Im Fall einer Insolvenz zahle die Bundesagentur für Arbeit bis zu drei Monate lang Insolvenzgeld in Höhe von 100 Prozent des Nettolohns oder Nettogehalts. Das Geld komme unmittelbar den Mitarbeitern zugute.

Bis spätestens Ende des Monats will Pin entscheiden, wie viele der insgesamt 91 Gesellschaften des Postkonkurrenten Insolvenzantrag stellen. "Es kann die Mehrheit der Gesellschaften sein. Es können fast alle sein", sagt Piepenburg.