Die Deutsche Post AG setzt zunehmend auf konzernfremde Partner, um eine flächendeckende Versorgung mit ihren Dienstleistungen bieten zu können. Einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" zufolge sollen in diesem Jahr bundesweit über 1000 kleine SB-Verkaufsstellen für Privatkunden starten.
Das neue Konzept richtet sich an Kioske, Supermärkte oder Schreibwarenläden und beinhaltet lediglich eine Auswahl der gängigsten Briefmarken. Es werden weder Sendungen angenommen noch Kundenberatung angeboten. Lothar Rogg, Mitglied des Bereichsvorstands Vertrieb Brief, stellte das Modell in Berlin vor. Die Partnerbetriebe sollen für das Angebot eine Provision von 2,5 Prozent erhalten. Laut DP AG können sie so mit einem Zusatzverdienst von rund 100 Euro im Monat rechnen.
Eine bereits bekannte Form des Post-Partnervertriebs sind die "Postpoints", die etwas mehr Service und Produkte bieten. Sie finden sich zum Beispiel in Filialen der Kaufhauskette Karstadt oder des Schreibwarenhändlers "MacPaper". Hier ist die Vergütung etwas höher als jetzt bei den Briefmarkenshops geplant. 900 Postpoints gibt es inzwischen in Deutschland. Nur so schafft es die DP AG, die gesetzliche Vorgabe von 12.000 Filialen nach wie vor zu übertreffen. Denn das Filialnetz wurde in den letzten Jahren massiv ausgedünnt. Die Zahl der Postangestellten in den Filialen wurde seit dem Jahr 2000 von 21.000 auf 16.000 Beschäftigte reduziert.
Damit soll nun zunächst Schluss sein. Wie Rogg weiter erklärte, wird die Zahl der rund 13.500 Filialen bis auf Weiteres konstant bleiben und eher noch wachsen – dank der neuen Partnerprogramme. Auch wenn die Post die Postbank verkaufe, bleibe das Angebot in deren Filialen "in welcher Konstellation auch immer" bestehen. Die weitere Entwicklung sei nicht vorhersehbar – ausgebildet werde im Filialnetz nicht mehr.