Deutsche Post streicht Werbung bei Springer 

Die Deutsche Post hat mit sofortiger Wirkung alle Werbeanzeigen beim Axel-Springer-Verlag und einigen weiteren Verlagen storniert. Der Streichung des Werbeetats in Höhe von ca. 800.000 Euro für die restlichen Wochen des Jahres, ist eine Kampagne des Axel-Springer-Verlages und anderer Zeitungshäuser gegen den Postmindestlohn vorausgegangen, berichtet „DIE ZEIT“.



In mehreren Zeitungen, darunter vor allem Blätter die zum Springer-Verlag gehören, waren kürzlich großformatige Anzeigen erschienen, in denen die Bundesregierung und die Deutsche Post wegen der Entscheidung zur Einführung von Mindestlöhnen angegriffen worden waren, heißt es in der „ZEIT“. Die betroffenen Verlage zu denen insbesondere Springer gehört, bekamen nun die Stornierung sämtlicher Werbeaufträge der Deutschen Post auf den Tisch.



Einen direkten Zusammenhang von Kampagne und Anzeigenstopp wollte Post-Chef Klaus Zumwinkel jedoch nicht herstellen. In der Online-Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ.NET) heißt es dazu, dass die Stornierung der Werbeaufträge von der Werbeabteilung aus eigener Kompetenz getroffen wurde. Der Post-Vorstand und Zumwinkel seien in die Entscheidung nicht involviert gewesen. Bei den gestoppten Anzeigen handelt es sich vor allem um Werbung der Postbank und der Konzerntochter DHL.



FAZ.NET zufolge bestätigte Springer-Sprecherin Edda Fels die Stornierung sämtlicher Anzeigenaufträge. Bislang stehe noch nicht fest, ob die Post auch in Zukunft auf Werbung in den Springer Blättern verzichten will, heißt es in einem Bericht des „Handelsblatt“. Nach eigenen Angaben gab die Deutsche Post zuletzt rund zehn Millionen Euro jährlich für Werbung in Springer-Blättern aus. Für Werbung insgesamt zahle die Post jährlich 80 bis 110 Millionen Euro, berichtet das „Handelsblatt“ weiter.