Dank drastischer Sparmaßnahmen ist die Deutsche Post besser als erwartet durch die Krise gekommen. So wertete Postchef Frank Appel heute auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns die Zahlen, die er verkündete. Beim Ebit, dem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Einmaleffekten, habe der Konzern sogar die eigenen Erwartungen übertroffen. 1,47 Milliarden hatte der Konzern verdient, 1,35 Milliarden hatte er zuletzt erwartet. Dennoch blieb die Post um 27 Prozent unter ihrem Vorjahresergebnis. 2008 hatte sie ein Ebit vor Einmaleffekten von zwei Milliarden Euro ausgewiesen. Appel erklärt dies unter anderem mit dem Geschäftseinbruch durch die Pleite des Handelskonzerns Arcandor.
Rückgang auch beim Umsatz: Nach rund 54,5 Milliarden Euro im Jahr 2008 hatte die Post 2009 nur noch 46,2 Milliarden Euro erreicht. Dafür übertraf der Konzern seine Sparziele: eine Milliarde Euro wollte die Post einsparen, 1,11 Milliarden Euro sparte sie tatsächlich ein. Die steigenden Transportmengen im Express- und Logistikgeschäft wertet Appel als Zeichen, dass die weltweite Wirtschaftskrise allmählich abflaut und auch das Geschäft der Post sich weiter verbessert. Keine Erholung erwartet der Konzernchef im Briefbereich: Die Menge der Beförderten Briefe sank von 8,2 Milliarden Briefen 2008 auf 8 Milliarden Briefe 2009. Als Grund führte Appel einmal mehr die E-Mail an.