Die Deutsche Post hat Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr verkündet. Das Unternehmen mmusste erstmals seit dem Börsengang im Jahr 2000 einen Verlust ausweisen.
Mit einem Minus von 567 Mio. Euro schloss die Deutsche Post das vergangene Jahr ab. Insbesondere der Express-Bereich ist für die schlechten Zahlen verantwortlich. Mit Kosten in Höhe von 2,36 Mrd. Euro belastete die Sanierung des US-Geschäfts die Bilanz erheblich.
Das Briefgeschäft, auf dem der Konzern trotz offiziellem Verlust der Monpolstellung immer noch unangefochtener Marktführer ist, bewahrte das Bonner Unternehmen vor Schlimmerem. Der Marktanteil konnte von 87,2 Prozent auf 87,7 Prozent gesteigert werden. Mit 14,39 Milliarden Euro lag der Umsatz im Unternehmensbereich BRIEF zwar leicht unter dem Vorjahreswert (14,57 Milliarden Euro). Insgesamt verzeichnete die Post hier allerdings einen Gewinn vor Steuern von 2,1 Mrd. Euro. In dieses Ergebnis fällt allerdings auch eine Einmalzahlung in Höhe von rund einer Milliarde Euro, zu der die Bundesregierung verurteilt wurde.
Für das aktuelle Jahr macht die Post keine Hoffnung auf Besserung. "Wir gehen davon aus, dass das Jahr 2009 für die gesamte Logistikbranche ein sehr hartes Jahr werden wird," sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel. Der Fokus müsse jetzt mehr denn je auf Kostensenkungen und Schaffung von Liquidität liegen, so Appel weiter. Der Vorstandschef hatte bereits angekündigt, bei seinen Mitarbeitern notfalls längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich einzufordern.
Angesichts der beispiellosen Rückgänge bei den Volumina und des unsicheren Konjunkturausblicks werde der Konzern keine konkrete Prognose für dieses Jahr abgeben, heißt es aus Bonn im Hinblick auf handfeste Zahlen für 2009. "Wir gehen davon aus, dass sich der Volumenrückgang in der ersten Jahreshälfte oder sogar noch länger im selben Maße fortsetzen wird", sagte Appel. Ihren Aktionären will die Deutsche Post dennoch eine Dividende für 2008 zahlen. Mit 60 Cent pro Aktie fällt diese allerdings geringer aus, als von einigen Analysten erhofft. Prognosen gingen von 90 Cent pro Aktie aus.