Deutsche Post lagert auch die letzten Filialen aus 

Die Deutsche Post will auch die letzten in Eigenregie betriebenen Filialen abgeben. Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, will die Deutsche Post bis 2011 den kompletten Filialbetrieb ausgelagert haben.

Dem Bericht zufolge sind Kostengründe für die Aufgabe der 475 noch verbliebenen eigenen Filialen verantwortlich. Die Post betonte jedoch, dass wegen der Filialschließungen kein Mitarbeiter seinen Job verlieren soll. Eine entsprechende Vereinbarung über den Arbeitsplatzerhalt existiert zwischen der Post und der Gewerkschaft ver.di. Die Vereinbarung gilt bis Ende 2011. Das durch die Filialschließungen frei werdende Personal soll an anderer Stelle im Konzern eingesetzt werden.

Post-Filialen werden von Dritten weiter betrieben

Die ausgelagerten Post-Filialen sollen nach Möglichkeit nicht geschlossen, sondern von Dritten (Einzelhändler, Kioskbesitzer) weiter betrieben. Diese Art des Filialbetriebes rechnet sich für beide Seiten: Die Post spart Kosten für Miete und Personal, der neue Filialbetreiber bekommt eine Vergütung von der Post und kann über die Post-Kunden auch für sein eigentliches Geschäft neue Kundschaft akquirieren.

Die Deutsche Post hatte bereits in den neunziger Jahren damit begonnen, ihre Filialen auszulagern. Seitdem sind neben den Auslagerungen auch rund 7.000 Filialen geschlossen worden. Vor diesem Hintergrund kritisierte die Gewerkschaft ver.di auch die endgültige Aufgabe des Filialgeschäfts. "Die Post verabschiedet sich damit komplett aus der stationären Filialversorgung", kritisierte der Hamburger Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Wolfgang Abel, in der Münchner "tz".

Furcht vor Unterversorgung mit Post wächst

In der Politik wächst die Furcht, dass die Postversorgung auf dem Lande auf der Strecke bleibt. Bayerns Arbeitsstaatssekretär Markus Sackmann (CSU) verwies ebenfalls in der "tz" darauf, dass keine einzige Post-Filiale geschlossen werden dürfe, ohne dass ein anderer Betrieb das Angebot übernehme.