Die Gewerkschaft ver.di droht der Deutschen Post mit Streiks. Ver.di reagiert damit auf mögliche Pläne der Deutschen Post, die Mitarbeiter künftig länger arbeiten zu lassen, berichtet "Welt online".
Die Deutsche Post hatte bereits desöfteren angekündigt, eine verlängerte Arbeitszeit sei erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit der Briefsparte des Unternehmens zu erhalten. Andernfalls drohten Auslagerungen und Stellenabbau. Derzeit arbeiten rund 190.000 Beschäftige im Unternehmensbereich Brief. Die Arbeitszeit beträgt 38,5 Stunden, der entsprechende Tarifvertrag läuft zum Jahresende aus.
Kasse der Deutschen Post in vier Jahren leer
Wie der Vertriebschef für den Bereich Brief, Christian Stiefelhagen, sagte, wolle man der Gewerkschaft die Erhöhung der Arbeitszeit auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich vorschlagen. Dem Rückgang von Umsatz und Gewinn im Briefbreich stünden Kostensteigerungen von 250 Mio. Euro entgegen, davon 70 Prozent Personalkosten. Laut Stiefelhagen gelte es, frühzeitig und schonend gegenzusteuern. "In vier Jahren haben wir kein Geld mehr in der Kasse", wird Stiefelhagen vom "Handelsblatt" zitiert.
Gewerkschaft rüstet sich für Streik
Ver.di rüstet sich derzeit für die Verhandlungen mit der Post und schließt Streiks in diesem Zusammenhang nicht aus. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" sagte ver.di-Sprecherin Cornelia Haß, dass man sich Streiks als letzte Option offen halte. Um die dreimonatige Streiksperre, die nach der Kündigung eines Tarifvertrages einzuhalten ist, nicht zu verletzten, hat die Gewerkschaft bereits Ende Juli einen entsprechenden Tarifvertrag gekündigt. Damit habe man sich "für einen Arbeitskampf handlungsfähig gemacht", so Gewerkschaftssprecherin Haß.