BvDP: 2009 muss Postbinnenmarkt vollendet sein 

Der Bundesverband Deutscher Postdienstleister e.V. (BvDP) unterstützt den Liberalisierungsfahrplan der EU-Kommission vom Oktober 2006. Darin wird eine einheitliche und verbindliche Öffnung der europäischen Postbinnenmärkte im Jahre 2009 festgelegt. Anlässlich der Mitgliederversammlung des BvDP in Hamburg, forderte der bestätigte Vorstand die Bundesregierung und jetzige EU-Ratspräsidentschaft auf, den Vorschlag der EU-Kommission "konsequent durchzusetzen".

Dazu gehört nach Ansicht des BvDP auch, dass sämtliche EU-Staaten ihre Märkte gleichmäßig öffnen. Nur so könne ein europäischer Postmarkt ohne Wettbewerbsverzerrungen entstehen. "Die Liberalisierungsdiskussion in Europa läuft seit 1992", erinnerte Wolfhard Bender, neuer und alter BvDP-Vorsitzender, an die lange Geschichte des Post-Binnenmarktes. Sie läge nicht nur im Interesse der europäischen Universaldienstleister, sondern beträfe auch die privaten Postdienste, die sich derzeit auf den Binnenmärkten positionieren, so Bender.

"Wenn einige Länder ihren inländischen Postmarkt nicht öffnen und Teilmonopole behalten, so können sich diese monopolgeschützten Postdienstleister leicht auf die Gewinnung von Marktanteilen im Ausland konzentrieren", betonte Bender. Eine Marktstudie des BvDP aus dem Jahr 2006 zeige, dass von 14 untersuchten europäischen Universaldienstleistern bereits sieben über Tochterunternehmen oder Beteiligungen im deutschen Postmarkt aktiv sind. So sei etwa die französische "La Poste", die als Bremser bei der europäischen Liberalisierung gilt, bereits mit 24 Töchtern auf dem deutschen Markt vertreten.