Der Briefdienstleister Xanto hat vergangenen Donnerstag Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Die Geschäfte sollen zunächst aber unverändert weiter laufen. Grund ist der kurzfristige Wegfall des Großkunden Vodafone. Das sagte der geschäftsführender Gesellschafter, Christian Holland-Moritz, gegenüber dem Portal "VerkehrsRundschau".
Insolvenz in Düsseldorf und München
Insolvenzantrag gestellt haben Xanto Mail in Düsseldorf sowie Xanto und Xanto Logistics in München. Das Unternehmen hatte erst im letzten Jahr die Sanierung der 2008 von der insolventen Pin-Gruppe übernommenen Briefdienstsparte erfolgreich abgeschlossen.
Briefdienstleister verlor Großkunden vermutlich an DHL
Der Großkunde Vodafone habe kurzfristig die Zusammenarbeit aufgekündigt und werde vermutlich mit der Deutschen Post DHL seine Briefsendungen abwickeln. Laut Holland-Moritz betreibe die Deutsche Post "mit Niedrigpreisangeboten Versuche, verloren gegangene Kunden zurück zu gewinnen und gefährdete, nicht-vorsteuerabzugsberechtigte Kunden wie etwa Banken und Versicherungen zu halten". Dies sei ihr "hunderte Millionen von Euro wert", auf die sie durch hohe Rabatte verzichte, die sie Großkunden nun einräume, kritisiert der Geschäftsführer.
Nachfrage nach Werbepost gestiegen
Von der Insolvenz betroffen sind 25 Mitarbeiter sowie 110 Zustellunternehmen und 30 Transportunternehmen. Eine Zukunft habe das Unternehmen möglicherweise beim Versand von Katalogen und Werbesendungen, da die Menge der Werbepost in den letzten Monaten wieder deutlich gestiegen sei, sagte Holland-Moritz. Kunden von Xanto sind unter anderem die Schweizer und österreichische Post sowie die französische Post, heißt es in der Mitteilung.