Zum 1. Januar 2008 ist das Monopol der Deutschen Post für Briefe unter 50 Gramm offiziell gefallen. Vom versprochenen Wettbewerb unter den neuen und alten Briefdienste merkt der Kunde derzeit jedoch wenig. Der Mindestlohn ist schuld, sagen die einen, eine offensiv agierende Deutsche Post sagen die anderen. Wie ist es um den Briefmarkt kurz nach der formalen Liberalisierung bestellt? Was können Privat- und Geschäftskunden für die Zukunft erwarten?
Diese und andere Fragen sollen auf der 3. EUROFORUM-Konferenz "Brief 2008" diskutiert werden, die heute und morgen in Bergisch Gladbach bei Köln stattfindet. Unter anderem werden Vertreter der Deutschen Post, TNT Post, der Österreichischen Post, UK Mail und Swiss Post aktuellste Entwicklungen zur Briefmarktliberalisierung erörtern und sowohl rechtliche Rahmenbedingungen als auch Produktinnovationen und Kriterien zum Qualitätsmanagement thematisieren.
Neben Erfahrungsberichten und Strategieerörterungen einzelner Anbieter wird auch das Thema "Mehrwertsteuerbefreiung für die Deutsche Post" im Mittelpunkt stehen. Wegen gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Postdienste sprach sich eine Mehrheit der alternativen Anbieter bislang für den Wegfall der Mehrwertsteuerbefreiung und damit für eine Mehrwertsteuerpflicht für alle aus. Zwischenzeitlich hat der Paketdienst Hermes die Mehrwertsteuerbefreiung für seine Leistungen beantragt und der Debatte damit neuen Zündstoff gegeben. Rechtsanwalt Dr. Peter Schmitz (Juconomy Rechtsanwälte) greift das Steuerthema in seinem Konferenzvortrag auf und geht auf die rechtlichen Aspekte von Ausschreibungsverfahren ein.