Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute ihren Tätigkeitsbericht 2006/2007 für die Telekommunikations- und Postmärkte der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit Blick auf die Entwicklung des deutschen Postmarkts stellte der Präsident der BNetzA, Matthias Kurth, einen verhalten positiven Trend für die letzten beiden Jahre fest. "Angesichts der hitzigen Debatten der vergangenen Wochen rate ich zunächst zu einer nüchternen Analyse und Bewertung. Wenn sich der Pulverdampf etwas gelegt hat, wird man auch die Chancen für den Wettbewerb angesichts der Marktöffnung wieder erkennen. Für eine alternativlose Schwarzmalerei gibt es meines Erachtens keinen Anlass. Mit flexiblen Lösungen und kreativen Geschäftsmodellen kann der Wettbewerb ausgebaut werden und sich erfolgreich entwickeln", sagte Kurth.
Die erzielten Jahresumsätze im Postmarkt haben fast 24 Mrd. Euro erreicht, von denen mehr als 18 Mrd. Euro im Wettbewerb erzielt worden sind. Insgesamt sind auf dem Briefmarkt aktuell ca. 750 Lizenznehmer aktiv. Sie konnten mit Umsätzen von über eine Mrd. Euro inzwischen einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent erreichen. Diese Unternehmen haben Netzwerke gebildet, die auf eine möglichst große Flächendeckung angelegt sind. So kann das Angebot für die eigenen Kunden ausgebaut werden.
"Die Preise für Einzelbriefsendungen sind in Deutschland in den letzten fünf Jahren entgegen dem Trend im europäischen Vergleich um mehr als fünf Prozent gesunken. Dies kommt den Verbrauchern insgesamt - und nicht nur den Geschäftskunden – zugute", führte Kurth weiter aus.
Die postalische Grundversorgung im Rahmen des Universaldienstes wird nach den Worten des Präsidenten auch im Wettbewerb in vollem Umfang erbracht werden. Falls dennoch Versorgungsprobleme entstünden, könne die Bundesnetzagentur mit den im Postgesetz verankerten Instrumentarien für Abhilfe sorgen. Die Grundversorgung mit Postdienstleistungen werde also weiterhin gewährleistet sein, so Kurth abschließend.