BNetzA fordert Briefkunden zum Anbieterwechsel auf 

Die Bundesnetzagentur hat ihren Tätigkeitsbericht 2008/2009 für den Postbereich vorgestellt. Der Behörde zufolge ist im Briefbereich vom Wettbewerb bisher wenig zu spüren. Die Deutsche Post befördert noch immer 90 Prozent aller Briefe. Die Bundesnetzagentur forderte sowohl Privat- als auch Geschäftskunden auf, Optionen für den Wechsel des Postdienstleisters zu prüfen.

Konjukturaussichten stimmen zuversichtlich

Die im deutschen Postmarkt erzielten Jahresumsätze liegen nunmehr bei rund 27 Mrd. Euro. Zwar sei auch 2009 die Wirtschaftskrise im Postmarkt zu spüren gewesen, die verbesserten konjunkturellen Aussichten sorgen allerdings für Zuversicht bei den Marktakteuren.

Im Markt der Paketdienstleistungen registrierte die Bundesnetzagentur ein Wachstum bei einem Marktvolumen von rund 17 Mrd. Euro im Jahr 2008. Im Gegensatz zum Briefmarkt sei der Wettbewerb hier intakt und sorge für vielfältige Angebot für die Kunden.

Für das Jahr 2009 erwartet die Bonner Behörde allerdings auch auf dem Briefmarkt eine spürbar anziehende Wettbewerbssituation. Derzeit entfallen 10 Prozent der Briefdienstleistungen auf rund 750 Wettbewerber, während der Konkurrent Deutsche Post die restlichen 90 Prozent abdeckt.

Briefpreise stabil

Die Briefpreise sind in den letzten Jahren stabil geblieben und werden es 2010 auch bleiben. Veränderungen im Briefmarkt wird vor allem der elektronische Brief mit sich bringen. Die Bundesnetzagentur sieht ein Potenzial für zwei Varianten: einmal den Online-Brief, der vom Postdienstleister ausgedruckt und zugestellt wird und einmal den "Internet-Brief", bei dem es sich quasi um die sichere, nachweisbar zugestellte E-Mail handelt. Entsprechende Pilotprojekte haben sowohl die Deutsche Post als auch die Bundesregierung mit der DE-Mail gestartet.

Postkunden sollen wechseln

"Insgesamt werden neue Angebote im Briefmarkt mit zusätzlichen Auswahlmöglichkeiten den Markt beleben und verändern. Ich appelliere an die Verbraucher, bestehende Chancen zum Wechsel des Postanbieters intensiver zu prüfen. Das gilt sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden, die noch nicht alle Möglichkeiten nutzen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.