DHL-Studie: So werden Lieferketten belastbarer 

Klimawandel, Streiks, Kriegshandlungen: All das sind Risiken in wirtschaftlichen Lieferketten. Drei von vier Firmen waren in 2015 von Störungen in der Lieferkette betroffen. Eine neue DHL-Studie zum Thema „Risk & Resilience“ identifiziert die Schwachstellen und zeigt Auswege auf.

74 Prozent der in der DHL-Studie befragten Unternehmen hatten im vergangenen Jahr Störungen in ihren Lieferketten. Beispielsweise durch die Konflikte im Nahen Osten, dem Brand im Hafen von Tianjin oder den Streiks in den US-Häfen. Allein letztere haben zu Verzögerungen geführt, die die amerikanischen Einzelhändler geschätzte sieben Milliarden US-Dollar gekostet haben dürften.

Lagen die jährlichen Verluste durch Störungen in den Produktions- und Transportprozessen in den Jahren 2000 bis 2010 im Schnitt bei 115 Milliarden US-Dollar, bevor sie 2011 mit 380 Milliarden US-Dollar einen neuen Höchststand erreichten, dürfte dieser Wert in 2015 nochmals laut DHL-Studie überschritten worden sein.

"Alle Unternehmen, die von komplexen Lieferketten abhängig sind, müssen ihr Risikomanagement verbessern. Unsere Studie liefert wichtige Einblicke und Techniken für Unternehmen, um intelligentere Supply-Chain-Strategien zu entwickeln. Letztlich geht es uns darum, belastbare Lieferketten aufzubauen und Unternehmen so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen", sagt DHL Chief Commercial Officer Bill Meahl. Denn belastbare Lieferketten sind laut Studie auch dann noch in der Lage zu liefern, wenn Wettbewerber es nicht mehr sind. Sie ermöglichen beispielsweise eine flexible Produktion, die erhöht wird, wenn die Marktnachfrage steigt oder die Rohstoffpreise sinken, und gekürzt wird, wenn sich diese Faktoren umdrehen.

Mit dieser Studie startet DHL auch den neu entwickelten "Supply Chain Risk Exposure Index". Dieser soll Unternehmen helfen, sich ein ganzheitliches Bild ihrer Lieferketten zu machen, das unterschiedliche Risikokategorien berücksichtigt und ihnen eine Momentaufnahme ihres Gesamtrisikos sowie ihrer standortspezifischen Risiken gibt. Mit "DHL Resilience360", einer cloudbasierten Plattform mit drei Säulen, soll unter anderem eine kontinuierliche Bewertung des Lieferkettenrisikos und der Belastbarkeit der Lieferkette erfolgen.

Foto:© Deutsche Post DHL