Tierversand - Verpackungen müssen für die Tierart passen 

So bieten sich bei kälteempfindlichen Tieren wie Schlangen im Winter eine isolierende Styroporbox und ein Leinensack an, teilweise mit Wärmeflasche oder Heatpacks versehen. Diese Styroporbox ist für Schlangen bei einigen Transportunternehmen, wie zum Beispiel Geovex, sogar Pflicht. Die Heatpacks dürfen nicht direkt bei den Tieren liegen und sollten zur Erwärmung auch keinen Sauerstoff verbrauchen. Wenn dies doch der Fall ist, aktiviert man die Heatpacks am besten eine halbe Stunde bevor man sie in die Box legt, am Anfang verbrauchen sie nämlich den meisten Sauerstoff. Die Eigenheiten jeder Tierart muss vor jedem Transport bedacht werden. Wer unsicher ist, sollte sich vom Tierkurier oder von erfahrenen Züchtern beraten lassen.

Die richtige Verpackung ist der beste Schutz

Einst gilt jedoch bei jeder Tierart: Die Verpackungen müssen immer artgerecht sein und vor Witterungseinflüssen schützen. Es gibt inzwischen Anbieter, die Tierboxen für den Versand verkaufen, wie zum Beispiel Lodenkemper. Solche Boxen sind aber nicht unbedingt nötig. Wichtig ist, dass die Tiere Luft bekommen, abhängig von Tier und Verpackung können dafür Luftlöcher nötig sein. Die Tiere sollten vor der Reise gefüttert and getränkt werden. Bei den Tierarten, bei denen beides auch während der Fahrt nötig ist, muss man darauf achten, dass vom Futter keine Verletzungsgefahr ausgeht. Eine ungesicherte Tränke könnte das Tier zum Beispiel erschlagen.

Außerdem müssen die Tiere während des Transportes genügend Patz haben. Genügend heißt hier nicht, dass die Tiere sich völlig frei bewegen können, bei soviel Platz können sie auch leicht beim abrupten Bremsen oder ähnlichem stürzen oder gar durch die Box fliegen. Zwischen dem Tier und der Boxenwand muss allerdings auf allen Seiten immer Platz sein, es darf nicht unbeweglich eingepfercht sein. Am Besten ist es, man fragt beim Kurierdienst nach, da die Größe der Box immer von der Größe des Tieres selbst abhängt. Auch ein anderer Punkt ist sehr wichtig: Die Tiere sollten nicht aus der Box ausbüchsen können. Die Verpackung muss dementsprechend gesichert und auch stabil sein, so dass zum Beispiel Nagetiere die Wand nicht durchbeißen können.

Aber nicht nur die Absicherung des Tieres gehört zur richtigen Verpackung: Die Boxen müssen mit Tiertransportaufklebern versehen sein. Dazu gehört eine deutliche Beschilderung "Lebende Tiere", Angaben zur Tierart und Anzahl, Daten der Absender und Empfänger und Versorgungsanweisungen beim Notfall. Einige Tiertransporte übernehmen das für ihre Kunden, andere nicht. Informationen dazu findet man auf den Webseiten der Anbieter.

Tiere müssen auch für eine Rückfahrt versorgt sein

Die Boxen werden von den Transportunternehmen bei den Versendern abgeholt. Einige Fahrer kontrollieren dabei die Verpackungen noch einmal oberflächlich, verpflichtet sind sie dazu nicht. Dann geht es auf die Reise, meist wird in der Nacht gefahren. Die Tiere bleiben dabei generell nicht in einem Wagen, verschiedene Transporte werden in Zweigstellen zusammen geführt, dort umgelagert und weiter gefahren. Die Tiere kommen dann am Vormittag bei ihrem neuen Besitzer an. Falls dieser nicht anzutreffen ist, versuchen die Fahrer ihn über die hinterlassene Telefonnummer zu erreichen. Zur Not bringen sie das Tier auch zu einem Nachbarn. Nimmt der Empfänger das Tier nicht an, nehmen die Kuriere es wieder zurück. Deshalb sind die Absender verpflichtet, dass Tier so zu versorgen und einzupacken, dass es den Weg zweimal überstehen kann.

Statusmeldungen wie bei der Deutschen Post und ähnlichen Postunternehmen gibt es nicht, die Transporteure können aber im Notfall ihre Fahrer über Handy erreichen. Dasselbe gilt für die Fahrer selbst, sie können den Kunden bei extremen Verspätungen, Notfällen oder ähnlichen über die hinterlassenen Telefonnummern Bescheid geben. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Kunden unter den angegebenen Nummern erreichbar sind.