Alternative Paketdienste 

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Alternativen zu DHL auf dem Markt behauptet. Posttip.de zeigt Ihnen Dienste, mit denen Sie Ihre Pakete ans Ziel bringen können. 

DHL ist der größte und umsatzstärkste Paketdienst in Deutschland. Der Marktanteil des Bonner Unternehmens lag im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben bei 43 Prozent. Wenn die DHL-Mitarbeiter wie jüngst streiken, können die Verbraucher entweder den teureren Express-Versand wählen – in diesem Fall haftet DHL, wenn nicht fristgerecht zugestellt wird –, oder die Versender müssen sich eben nach Alternativen umschauen. Verstärkt durch den Boom beim Online-Handel haben sich Anbieter wie Hermes, DPD oder GLS längst in Stellung gebracht.

DPD 

DPD ist Tochter der französischen La Post und zweitgrößter Paketdienst in Deutschland. Das Unternehmen wurde im Jahr 1976 gegründet. Damals schlossen sich mehrere Speditionen zusammen und gründeten "DPD Deutscher Paketdienst". Seit 2007 stehen die drei Buchstaben für "Dynamic Parcel Distribution". DPD hat seinen Hauptsitz in Aschaffenburg und beschäftigt 7.500 Mitarbeiter.

Im April 2014 hat DPD die Partnerschaft zum Mode-Discounter NKD bekannt gegeben. Dadurch sind die Paketshops in Deutschland um 1.300 auf 6.000 angestiegen. Auch im Ausland setzt DPD seinen Expansionskurs fort. DPD arbeitet dafür noch enger mit dem skandinavischen Marktführer PostNord zusammen. Durch die Kooperation hat DPD Zugriff auf 5.800 Paketshops in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland, zusätzlich zu den eigenen rund 14.000 Shops europaweit.

DPD bietet für Privatkunden unter anderem den Service "DPD Now" an. Eilige Kunden können damit ihr Paket innerhalb von 90 Minuten ans Ziel bringen. DPD arbeitet dabei mit einem Kurierunternehmen "tiramizoo" zusammen.


UPS 

UPS ist weltweit der größte Paketdienstleister. 1907 in Seattle (USA) gegründet, expandierte das Unternehmen 1976 nach Deutschland. Weltweit arbeiten knapp 400.000 Menschen für UPS, hierzulande sind es 14.000. Das Unternehmen liefert hauptsächlich für Geschäftskunden, aber auch für Privatkunden.

2014 erreichte UPS im Paketgeschäft einen Umsatz von 48,8 Milliarden US-Dollar.

Als weltweit agierender Paketdienst ist UPS international gut vernetzt – so auch in Europa. Bereits Anfang des Jahres hatte der US-Paketriese wegen der gestiegenen Nachfrage auch seine Standorte in Krefeld, Butzbach bei Frankfurt/Main und im niederländischen Venlo erweitert - vor wenigen Wochen folgte der Standort am Nürnberger Hafen. Nürnberg ist ein wichtiges Drehkreuz zum Markt in Süd- und Osteuropa, von hier aus gehen die Pakete in Länder wie Italien, Rumänien oder Tschechien.


Hermes 

Hermes entstand ursprünglich aus der OTTO-Group, weil das Versandhaus damals seine Pakete aus eigener Hand versenden wollte. Heute generiert Hermes nach eigenen Angaben 70 Prozent seines Paketgeschäfts außerhalb des Mutterkonzerns.

Insgesamt hat das Unternehmen mit Sitz in Hamburg über 63 Paketzentren, mehr als 14.000 Paketshops in Deutschland und über 12.000 Mitarbeiter. Hermes möchte noch mehr mit externen Online-Händlern zusammenarbeiten und unter anderem dafür die hiesige Infrastruktur bis 2019 für 300 Millionen Euro ausbauen. Das Unternehmen bietet neben dem handelsüblichen Paketversand unter anderem Möbel- und Großstückservice sowie Brief- und Infoservice.


GLS

Der Paketdienst GLS war von 1989 bis 2002 unter den Namen "German Parcel" bekannt. Anschließend übernahm die britische Staatspost Royal Mail, seitdem steht GLS für "General Logistics Systems". Der deutsche Hauptsitz ist in Neuenstein (Hessen), wo sich auch das Hauptumschlagszentrum befindet. Der Paketdienst beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter in Europa und verfügt über circa 5.000 Paketshops in Deutschland.

GLS bietet europaweit den Versand von Paketen in einem Lieferfenster von 24 Stunden an. Im Frühjahr hat der Paketdienst außerdem seine Abend- und Samstagszustellung auf insgesamt acht Metropolregionen ausgeweitet: neben Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Nürnberg, Berlin und München kamen Hamburg und Bonn dazu. Der Paketdienst hat für Expresssendungen noch das Tochterunternehmen DER KURIER.

Infos zu Paketpreisen bei GLS.

FedEx

1971 gründete Frederick W. Smith in Little Rock (Arkansas/USA) FedEx. Der Paketdienst mit Sitz in Memphis war das erste Unternehmen, das Jet-Flugzeuge für den Transport einsetzte. Die deutsche Niederlassung ist im hessischen Kelsterbach bei Frankfurt. Das Unternehmen hat in Europa große Ambitionen – das zeigt nicht nur das Engagement als Hauptsponsor der Fußball Europa League. So hatte FedEx erst vor wenigen Monaten angekündigt, den niederländischen Wettbewerber TNT für 4,4 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Allerdings ist genau damit bereits zuvor der US-Konkurrent UPS am Widerstand der europäischen Wettbewerbshüter gescheitert.

FedEx hat sich unter anderem auf Expresspakete für Geschäftskunden spezialisiert. Der Paketdienst kann dabei bis zum nächsten Morgen in die Großstädte der USA liefern.



TNT

1946 gründete der Australier Ken Thomas seinen Paketdienst und nannte das Unternehmen ab 1961 Thomas Nationwide Transport (TNT). Mit seiner besonderen Geschäftsidee - indem er die Zustellung eiliger Pakete über Nacht garantierte - konnte er sein Unternehmen weiter ausbauen. Seit 1969 ist TNT auch in Deutschland vertreten. Die niederländische Post KPN übernahm den Konzern 1996. Der Hauptsitz ist in Hoofddorp bei Amsterdam.

In Deutschland beschäftigt TNT rund 3.700 Mitarbeiter an 40 Standorten. Die deutsche Zentrale ist in Troisdorf bei Köln. TNT liefert noch sämtliche Apple-Produkte (iPad oder iPhone) an die Kunden aus. Über den Service "TNT Innight" holt der Paketdienst für Unternehmen zum Beispiel dringend benötigte Ersatzteile am späten Nachmittag ab und stellt diese dann bereits in den frühen Morgenstunden zu. Während der Erntezeit bietet der Paketdienst diesen Service auch am Wochenende an.



GO! Express & Logistics 

Das Bonner Unternehmen GO! ist 1984 aus mehreren Kurierdiensten entstanden. Zu Beginn noch unter dem Namen ADK bekannt, entstand 1994 die Marke GO!, seit 2014 GO! Express & Logistics. Das Unternehmen hat 1.400 Mitarbeiter und rund 3.000 Zusteller. Der Paketdienst verfügt über 100 GO! Stationen in Deutschland und Europa.

GO! transportiert unter anderem Gefahrgüter und temperaturempfindliche Arzneien. Zusätzlich kann der Kunde Zier- und Aquarienfische, Amphibien, Reptilien und wirbellose Tiere (zum Beispiel Bienen und Blutegel) versenden.

Fazit

DHL ist immer noch mit Abstand der Marktführer bei den Paketdiensten, mit einem Marktanteil von über 40 Prozent. Doch andere Paketdienste wie DPD, GLS und Hermes haben sich bei den Privatkunden längst etabliert. Hermes kann dabei mit seinen zahlreichen Paketshops trumpfen, insgesamt sind es 14.000 in Deutschland. Auch DPD hat seine Anlaufstellen kürzlich erweitert. Durch die Kooperation mit dem Mode-Discounter NKD besitzt das Unternehmen bereits 6.000 Paketshops, gefolgt von GLS mit etwa 5.000 Annahmestellen in Deutschland. Für Geschäftskunden gibt es neben den genannten Paketdiensten auch noch die Spezialisten: UPS, FedEx, TNT und GO!. Insbesondere die US-Unternehmen FedEx und UPS drängen mit Macht auf den europäischen Markt: Europaweit baut UPS seine Standorte wie zuletzt in Nürnberg aus. Aber auch FedEx möchte mit der Übernahme von TNT seine Präsenz in Europa stärken – und dafür 4,4 Milliarden Euro investieren.