Deutsche Post Glücksatlas 2015: Ost und West haben sich lieb 

Ost- und Westdeutsche liegen sich nach 25 Jahren beinahe in den Armen beim Glücksempfinden. Ein Fazit aus der aktuellen Glücks-Studie im Auftrag der Deutschen Post.

Aktuell haben die Westdeutschen eine Lebenszufriedenheit in Höhe von 7,05, die Ostdeutschen von 6,90 Punkten, auf einer Skala von null bis zehn. Es trennen sie also nur noch 0,15 Punkte bis zur Wiedervereinigung in Sachen Glück. Im Vorjahr waren es noch 0,36 Punkte und der Wert hatte sich verschlechtert. Jetzt darf wieder gejubelt werden.

Ein Grund für das im Jahr 2015 gestiegene Glücksniveau in Ostdeutschland ist die weiter gesunkene Arbeitslosenquote in den neuen Bundesländern, die zwischen 2006 und 2015 insgesamt um 45 Prozent zurückgegangen ist.

Schwerpunktthema der diesjährigen Untersuchung war die "Arbeitszufriedenheit und Digitalisierung". 69 Prozent der Berufstätigen gaben auf einer Skala von null bis zehn einen Wert zwischen acht und zehn für ihre Arbeitszufriedenheit an. 55 Prozent fanden, dass Digitalisierung den Berufsalltag eher erleichtere und 61 Prozent von ihnen fühlen sich dadurch produktiver.

Post-Chef Jürgen Gerdes: "Diese Erkenntnisse zeigen, dass die Deutsche Post beim Thema Digitalisierung auf dem richtigen Weg ist. Auf der einen Seite erleichtern wir unseren Mitarbeitern und Kunden das Leben durch digitale Lösungen - von der E-Post über Handscanner in der Zustellung bis hin zu flexiblen Paket-Zustellservices. Auf der anderen Seite bieten wir unseren Beschäftigten verstärkt zeitlich und örtlich flexible Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Arbeitswelt."


Der hohe Norden liegt ganz weit vorn im Regionen-Ranking innerhalb Deutschlands: Zum dritten Mal in Folge angeführt von Schleswig-Holstein mit 7,36 Punkten. Gefolgt von Niedersachsen/Nordsee mit 7,17 Punkten auf dem dritten und Hamburg mit Einbußen zum Vorjahr auf dem vierten Platz (7,14 Punkten). Der Süden Deutschlands holt in diesem Jahr leicht auf und die westdeutschen Regionen liegen im Mittelfeld sehr dicht beieinander. Die Hauptstadt Berlin erreicht nur 6,89 Punkte und liegt im Städte-Ranking wie im Vorjahr auf Platz 14. Mecklenburg-Vorpommern hat zwar mit 6,67 Punkten den gleichen Glücksindex wie im Vorjahr erreicht, rutschte aber zwei Plätze nach unten und somit auf den letzten Tabellenplatz.

Was unterscheidet die Mecklenburger/Vorpommer von den Schleswig-Holsteinern, deren Gebiete aneinander grenzen? Vermutlich ihre Einstellung insgesamt. Denn einiges konnten die Wissenschaftler bei ihrer Studie nicht abklären: So liegt Schleswig-Holstein bei der Arbeitslosenquote mit 6,8 Prozent und beim verfügbaren Einkommen von im Schnitt 20.817 Euro lediglich im Mittelfeld der Regionen und trotzdem sind sie damit überdurchschnittlich zufrieden.

Mecklenburg-Vorpommerns Unzufriedenheit lässt sich mit Deutschlands höchster Arbeitslosenquote von 11,2 Prozent und dem niedrigsten Einkommen mit im Schnitt 16.874 Euro erklären. Auch die Pflegequote ist mit 45,4 pflegebedürftigen Personen je 1.000 Einwohner die Höchste im Bundesgebiet.


Europaweit schafft es Deutschland mit einem Wert von 7,3 übrigens gerade noch so auf den letzten Platz der Top 10 – und ist damit um einen Platz zurückgefallen.

Der im Auftrag der Deutschen Post erschienene Glücksatlas basiert auf den erhobenen Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) sowie auf einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Frühsommer 2015 unter 5.807 Bundesbürgern ab 16 Jahren.

Fotos: ©Jorma Bork/Pixelio und Deutsche Post